Montag, 7. Oktober 2013

Ein etwas anderer Sonntag, oder warum Montag einfach immer bloede ist.

Der Sonntag war doch mal ein ausserst aufregender Tag. Wir haben mit unserem Kirchenchor einen Ausflug nach Ngima gemacht. Ein kleines Dorf irgendwo in den Bergen. Ich muss an Gallien denken. Um 6 Uhr in der Frueh treffen wir uns vor der Kirche. Ein paar der Leher, und ich waren gestern auf einer Hochzeit. Ich habe rechtzeitig das Fest verlassen, doch die Lehrer haben ein paar Safari zu viel im Blut. Es kommt ein Planwagenklw aus mir einer unbekannten Zei,t um die Geschenke fuer Ngima einzuladen. Mais und Seife, Besen und Erdnuesse. Ich warte auf unseren Bus. Immer mehr Leute steigen in den Planawagen um beim Einladen zu helfen. Als ich dann alleine vor dem Auto stehe, wird mir klar,  der Bus  wird nicht kommen . Ich kletter in den Wagen und nehme zwischen den Maissaecken und den 30 Leuten aus dem Chor irgendwie Platz. Wir fahren los. Bequem ist doch etwas anderes. Ich schaue mich um und sehe im Kopf ein Bild, wie wir so durch Stuttgart fahren. Die Leute wuerden denken es waere ein Fluechtlingsauto mit den ganzen gequetschten Menschen zwischen den Maissaecken. Nach einer Stunde etwa stopt unser Raumschiff. Polizeikontrolle. Die Maenner steigen aus und stehen ganz wichtig herum. Nach endlosen Gespraechen und ein bisschen Geld duerfen wir weiter. Wir sind ja im Auftrag des Herrn unterwegs. Der Busch wird tiefer.In Ngima angekommen, werden wir erwartet. Nach grossem Tatata ziehen wir uns um, und der Gottesdienst startet. Nach endlosem Singen und Tanzen ist die Kirche aus. Vor der Kirche findet nun ein Fest fuer uns statt. Was dort getanzt wird, laesst sich nur schwer beschreiben. Es ist eine Mischung aus wilder Musik und fantastischen Bewegungen. Nach ewigen Vorstellungen und unzaehligen Taenzen geht es zum Essen. Es gibt sagenhaftes Pilau und Reis mit Fleisch. Leider haben sie heute wieder die Gabeln vergessen. Der Buergermeister von Ngima findet mein Kisuaheli so toll, das er mich auf das Podest holt zum Essen und mich zu unterhalten. Ich vermisse wieder mein schwarzes Loch, werde mir wohl ein neues kaufen muessen. Spaetstens als ich einen traditionellen, deutschen Tanz machen darf, verfluche ich das der Beamer kaputt ist. Nun ja was tut man nicht alles. Am Abend steigen wieder alle in den Lkw. Ein paar haben den Pegel aufgefrischt und ich konnte endlich mal das beruehmte Pombe versuchen. Ob es das auch als Sekt gibt? Wir kommen sehr spaet an in Kigonsera. Muede, und mit Trommelschlaegen im Ohr gehe ich schlafen. Heute war in der Klinik kein sehr froehlicher Tag, Ich habe eine Patientin mit einem Abort im 6 Monat. Als das Kind da ist, loest sich die Plazenta  nicht. Am Mittag dann testen wir den HB. Er ist bei 5.8. Da leider niemand aus der Familie Gruppe A+ hat, muessen wir irgendwie an Blut kommen. Nun lassen die Schwester und ich uns auf die Gruppe testen. Der Erfolg ist, das mein Kollege Raphael mir eine Nadel in den Arm steckt welche so gross ist wie bei uns Blasenspritzen. Als der Blutbeutel voll ist , wird es der jungen Patientin schnell gegeben. Nun muss der Dr. die Plazenta entfernen und das wird sehr schmerzhaft. Ob sie ueberhaupt wieder ein Kind bekommen wird ist sehr fraglich. Das kleine, viel zu frueh gekommen und gegangene Kind, wird von der Familie beerdigt werden. Aber es gibt auch andere Momente. Die Nachbarin bekommt nach einem langen Weg ein gesundes, sehr suesses Maedchen, welchen den zauberhaften Namen Eva bekommen hat. Wir kuscheln etwas und die Streichholzdicken Finger wandern in den Mund zum lutschen. Ohhhh ... Die Schwestern lachen schon wieder, ich glaube bald werden meine Taschen auf Babys kontrolliert. Jeder Weg ist hier sehr lang. Ist es doch so das ich oft an meine Arbeit im Krankenhaus daheim denken muss. Ich wuerde mir wuenschen die Patienten haetten nur einen Hauch dessen was unere Patienten haben. Spaetestens als ich die Narbe ueber den halben Bauch sehe.( Apendix) Ich habe heute beschlossenn mir ein eigenes Schwein zu kaufen. Bevor ich gehe, werde ich es den Schwestern als Mahlzeit schenken. Ein Lehrer hier hat einen Wurf bekommen Er hat mich heut in der Klinik besucht und mich eingeladen auf einen Besuch. Ich werde mir dann ein huebsches Schwein aussuchen und es liebevoll pflegen. Ja der Lehrer, er unterrichtet Mathematik und Geschichte. Irgendwie hat er wohl momentan nicht sehr viel zu arbeiten, bekomme ich doch relativ haeufig sms oer Anrufe um zu hoeren ob ich gut arbeite oder mich wohl fuehle. Am Abend steht noch ein Besuch bei Franko an. Mein geliebter Schneider. Ich freue mich immer sehr ihn zu sehen. Als ich bei Franko durch die Tuer gehe, da passiert es, ich sehe ein Gesicht, wie gemalt. Schwarze, grosse Augen schauen mich an und die Wimpern welche geschungen sind, wie bei  Pam, klappen nach oben. eine kleine Hand streckt sich mir entgegen und nimmt mein Herz gefangen. Es handelt sich bei diesem Herzensbrecher um Comfort. Es ist die juengste Tochter von Franko. Das gleiche funkeln in den Augen. Sofort sind wir unzertrennlich. Franko und seine Frau sind sehr erfreut darueber. Nach ein paar Liebeserklaerungen an Comfoert und von Franko an mich, begleiten mich die 3 Nach Kigonsera town weil ich noch weiter muss. Donnerstag werde ich zum Essen eingeladen. Comfort und ich verabschieden uns sehr herzlich. Sie ist schon 6 Jahre gross. Ich freue mich sehr auf Donnerstag. Heute aber werde ich den Sekt, welchen ich Alex und Jasim zu Ehren aufgemacht habe, geniessen und mich darueber freuen keinen Dienst zu haben. In diesem Sinne. Lala Salama.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen