Donnerstag, 31. Oktober 2013

HAND DURCHBRICHT WAND
haben doch die tansanischen Menschen eine andere Art der Kommunikation, welche meist von uns am Beginn des Abenteuers als aufdringlich oder gar nervend empfunden wird.  So wundert sich der Europäer warum die Mensch hier sich ständig an den Händen halten.  Geschlecht spielt keine Rolle. Auch zur Begrüßung wird immer die Hand gegeben und mit einer drehenden Bewegung wird das Hallo besiegelt.  Ist man als alleinreisende Frau unterwegs, so braucht man keine elektronischen Unterhaltungsgeräte. Schnell ist der Platz neben dir belegt und man wird, bzw versucht sich zu Unterhalten.  Je nach Kiswahili und Englisch klappt es meist auch ganz nett. .
Ist man nach einer halben Stunde gleich Freund so wird immer nach einer Nummer gefragt. Ich habe mir nun angewöhnt die Nummer meines Gegenüber aufzuschreiben statt meine zu geben.  Artet dies doch schnell in 20 Anrufe in Abwesenheit aus. Auch Ort und Arbeitsplatz können ungefähr erzählt werden, genaueres jedoch nur, bei Absichten sich fester zu binden oder die betreffende Person wieder zu sehen.  Wird man nach einiger Zeit von irgendjemand nich gegrüßt auf der Straße, so empfinden man das schnell als unhöflich.  Kann ich denn in meiner Heimat auf dem Weg in die Arbeit alle Grüßen ohne für verrückt gehalten zu werden? 
Und wie macht man das mit den Menschen die morgens in der Bahn immer Musik hören im den kommenden Stress abzuwenden? Auf die Schulter klopfen?  So schnell eine Hand auch eine Kontaktschranke durchbrechen kann, so lange dauert es auch Menschen in tiefere Beziehungen zu binden. Sind Gespräche mit persönlichen Inhalt oder auch das freie Denken nicht an der normalen Ordnung.  Wie bei uns eben auch. Wir begegnen hier Menschen welche eben aus diesem Grund das Land besuchen.  Schnelle Nähe und doch eine große Distanz. Ohne Menschen, welche einen begleiten vor Ort und auch mehr Interesse haben als die Geschichte mit Hitler oder warum bei uns alle so reich sind, sind unerlässlich.  Auch in Kigonsera gibt es außer den Schwestern noch ein paar dieser Menschen.  Ich möchte heute Denis vorstellen, er ist 45 Jahre alt und hat 4Kinder. Eigentlich wollte er Priester werden aber Gott wollte das er heiratet.  Erzählt er mir bei unserer ersten Begegnung.  Wir singen zusammen im Chor. Denis ist Lehrer an der Jungenwirsindallesosüß Schule und macht diesen Job sehr gerne.  Wir verbringen sehr viel Zeit zusammen und Denis spricht auch exzellent Englisch.  Ich schaue nach seinen Kindern und der Frau wenn diese Krank sind und er schaut nach meinem Schweinen. Meine kleinen sind ja aus seiner Zucht. Denis hat die besten Bananen in Kigonsera und ist immer gerne unterwegs um sich ein kühlendes Getränk zu gönnen. 
Wir sprechen viel und über alles was so ansteht. Teilt man aber nicht immer die gleiche Meinung.  Ist ja auch nicht so schlimm.Dann gibt es auch noch Nirvad. Er ist schon stolze 18Jahre alt und sieht einfach nur wunderschön aus.  Ein Gesicht wie gemalt.  Wir sehen uns immer einmal am Tag wenn der die Abendkirche ausfallen lässt und ich lerne. So sitzen wir dann zusammen und er erzählt von seiner Heimat oder fragt ob wir am Wochenende einen Ausflug auf den Berg machen um die Aussicht zu genießen.  Wäre meine kleine bessere Hälfte nicht schon vergeben, würde ich ihr Nirvad mitbringen.  Er ist Einzelkind was hier sehr selten ist. Seine schulischen Leistungen zeichnen ihn als Klassenbester aus. Da seine Familie die Gebühren der Schule nicht leisten kann,übernimmt der Priester diese. Der Priester ist auch der Headmaster der Schule und verfolgt den Werdegang sehr genau.  Nirvad hat ein unglaubliches Zahlengedächtnis und sein Englisch ist auch sehr gut. Manchmal redet er mit mir kiswahili aber spätestens wenn ich das 3Kopfnicken oder ja falsch platziert habe, wechseln wir wieder. Immer bevor ich auf einen Ausflug geh werde ich von ihm verabschiedet oder zum Bus gebracht. 
Die anderen Menschen werden das nächste mal vorgestellt. Da die Nacht in Mbinga verbracht wurde, moechte ich noch an der Bank vorbei. Leider ist der Automat ausser Bertieb. Warum auch immer, eventuell wegen der Sonne, oder weil es so ein herrlich klarer Morgen ist, oder weil ich einfach heute nicht so kommunikativ bin, frag eich meinen Pikifahrer was die Fahrt den nach Kigonsera kostet. Der Preis ist nicht erheblich hoeher als der Bus. Wir fahren los. 45 Kilom. erwarten mich auf dem Motorrad. Leider gibt es nur einen Helm und den hat der Fahrer. Aber eben genau weil es bei uns so verboten ist, und der Wind die Haare so schoen kaputt macht, geniesse ich die Fahrt durch die Landschaft nach Kigonsera. Wir muessen durch einige Baustellen und ich bekomme oefters einen Schreck wenn wir ueber den Bodenwellen abheben.Die Luft ist sehr klar und der Himmel in ein Babyblau getaucgt, dies laesst die Erde noch roeter aussehen. Die Bauarbeiter sind sehr verwundert ueber das Mzungumaedel auf dem Motorrad und Rufe verfolgen uns. Nach etwa 40 Minuten Fahrt komme ich fast puenklich am Morgen zur Arbeit an. Habari za Leo.

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