Freitag, 29. November 2013
Moechtest du ein Insekt essen? Und ein herzliches Danke
Zu beginn der Regenzeit kommen doch sehr wunderliche Kreaturen aus den Loechern gekrochen. Ich erwache puenkltich zur Kirche und steige aus dem Bett. Schlaftrunken merke ich eine farbliche Veraenderung meines Bodens. Als ich auf den Boden stehe, erklingt ein leises knacken. Der Boden bewegt sich. Tausende von schwarzen Kaefern laufen uebereinander und auf meinem Boden. Ich ueberlge kurz einen Herzanfall zu bekommen, beschliesse aber das es noch zu frueh ist. Also knacke ich ins Bad und gehe in die Kirche. Nach verlassen des morgendlichen Gottesdienstes sitzen viele Kinder auf dem Boden und sammeln eben diese Kaefer ein. Ich gehe zu einem Schueler und schaue es mir genauer an. Das Kind grinst mich an und steckt sich einen Kaefer in den Mund. Mein Gesundheitszustand aendert sich. Da grinst das Kind noch mehr und streckt mir einen Kaefer entgegen. Ich versuche zu lachen und mich aus dem Staub zu machen. Leider hat sich wohl ein heimlicher Kreis um mich gebildet und eine Meute ruft auf Kiswaheli ; Kula=iss! Um die Ehre zu retten denke ich an Laugenbroetchen, bitte den Kaefer um verzeihung und schlucke. Etwas Salz waere nett gewesen. Gerade haben wir schoenen Besuch in Mbinga, Sr. Anna-Luisa und ihr nettes Team sind da. Und da kommt der Oberhammer- liebe Mama von Sr. Anna-luisa ich bin ja einfach nur begeistert. Weihnachtsmandeln! Dankeschoen! Kommt ein Patient heute in die Klinik, welcher einen Finger weniger hat und der halbe Handruecken fehlt. Waehrend ich die Wunde naehe, erzaehlt er das er beim einschlafen von einem Mann mit Buschmesser angegriffen wurde. Diese grosse Verletzung nur mit Lidocain zu naehen finden wir beide unangenehm. Mir wird erzaehlt das es dabei wohl um Frauengeschichten handelt. Irgendwie fehlt da die Romantik. Kigonsera ist nun voll fast fertig bestellter Felder. Dezember kommt. Waehrend der Schnee auf die Palmen faellt packe ich mein Snowboard und suche einen Lift (unter Palmen boarden). Nein Spass, aber die Natur ist wirklich ein Wunder, auch die Mennschen welche hier leben. Aber muss Mann denn gleich einen Finger amputieren? Eine gebrochene Nase haette auch gereicht. Siku njema
Dienstag, 26. November 2013
Regenzeit und Schneetraum
was wuerde man nur ohne ein soziales Netzwerk machen? So erfahre ich nun unzaehligen Personen ueber Schnee und Weihnachtsmarktbesuche.Die Angeboter der akutellen Schneeausfahrten flattern taeglich per Email ins Postfach. Auch hier hat sich die Wetterlage sehr geandert. Der Regen hat angefangen. Von eine Tag auf den Anderen. Es schuettet zeitweise wie aus Eimern und das ziemlich oft. Meine Gummistiefel und ich haben uns schon zu Freunden entwickelt und ich freue mich damit immer durch den roten Matsch zu laufen. Die Landschaft aendert sich. Kigonsera gleicht nun einem Jungle aus gruenen Bauemen und Lianen. Die Mangoaeste sind nun so schwer das sie einfach vom Baum brechen was sehr unangenehm Folgen haben kann. Die Luft riecht nach feuchter Erde. Hier zeigt sich nun ueberall das gleiche Bild. Jeder der laufen kann, hat eine Hacke in der Hand und macht das Feld. Die Schueler muessen um 6 Uhr raus aufs Feld und umgraben, alle Menschen welche einen Besitz haben machen sich ebenfalls daran die Felder zu bereiten. Dies ist eine grosse Arbeit da die Felder etwa unsere Groesse haben aber nur mit der Hand umgegraben werden. Auch die Tiere aendern sich. So kommen in der Dunkelheit tausende von hubschrauberartigen Fliegen zum Vorschein. Gestern gab es wieder einen Besuch bei Maria, diesmal mit unserem Doc. leider wurde der schnell zu einer Sectio gerufen, und wir mussten wieder zurueck. Ja ein Arzt ist eben nicht genug hier.. Liebe Gynaekologen, wenn ihr euer Handwerk unter erschwerten Bedinungen versuchen wollt, Sectios auch nur mit Opschwester macht, und das Land sehen moechtet, kommt nach Kigonsera. Hier wird jeder Arzt mit offenen Armen empfangen, auch fuer eine kurze Zeit. Gerade ist auch Besuch aus Untermarchtal in Mbinga und wir freuen uns sehr darueber. In der Klinik bin ich nun dabei einen neuen Wundversorgungsraum einzurichten. Regentropfen die an mein Fenster klopfen....
Freitag, 22. November 2013
Schwein auf dem Motorrad und Ziege auf dem Landrover
Wie ist das mit der Fortbewegung in Staedten und auf dem Land? Werden fuer groessere Strecken die Busse genutzt, so kann man fuer kleine Abschnitte die Pikipikis nehmen. Eine Fahrt kostet meist egal wie lang, 1000 tsh. Der Vorgang sieht etwa so aus: man sucht sich einen der vielen Fahrer aus und fragt ihn ob er gerade frei ist. Nun wird alles was transportiert werden muss aufgeladen. Es kann sich dabei um ein Schwein handeln, eine Matratze, Kisten mit Getraenken oder auch ein Sack Ugali. Nach dem die Dinge ihren Platz gefunden haben, nimmt der Fahrgast seinen Patz hinter dem Fahrer ein. Helm hat nur der Fahrer. Auch Verena und ich teilen uns ein Pikipiki als wir von einem Besuch bei Max zurueck in unser Kloster fahren. Da ich ein Keid trage und Verena eine Rock, bekommt sie meinen Kanga und kann normal damit hinter dem Fahrer sitzen. Ich sitze dann wie im Damensattel auf dem Gepaecktraeger da man ja mit Kleid nicht unbedingt normal auf einem Motorrad sitzen sollte. Nun sind wir 3 Personen auf der Maschine und es geht los. Ganz flauschig so eine Fahrt. Die Ziege auf dem Dach des Landrovers scheint schadenfroh zu grinsen als sie uns ueberholt. Tja, denke ich, du faehrst bestimmt direkt um Schlachter. Am Abend gehen wir in Mbinga Abendessen. Max, Vanessa, Verena, Burkhard und ich. Wir laufen durch eine dieser dunklen Seitengassen, welche so dunkel sind das man den Gegenverkehr nur durch die Zaehne erkennt. In dieser Gasse treffen wir auf einen Grill. 4 Pfannen mit Oel gefuellt stehen auf brennenden Holzstuecken und kochen etwas was mega lecker riecht. Dahinter hoeren wir Knochen, welche zersplittert werden und ein Hackbeil welches gerade seine Arbeit erledigt. Man bestellt hier in Kilo. Es gibt nur Schweinefleisch, frisch und vom Metzger gerade zerkleinert. Wir bestellen 2,5 Kilo mit Ugali und einer sensationellen Sosse. Natuerlich gibt es kein Besteck und wir essen alle von einer Platte. Ich muss mal wieder daran denken wie es waere hier mit bestimmten Personen ein Abendessen einzunehmen.
Sensationell.
Sensationell.
Sonntag, 17. November 2013
1/4 Jahr und Abschied
nun sind wir 4 Monate in Tansania. trifft man auf andere Reisende, welche nur eine kleine Weile im Land verbrigen, so merkt man wie sehr man eingetaucht ist in das Leben hier. Lacht man nur noch wenn man an einem Bus vorbei faehrt welcher eine Panne hat, oder ueber die Kellner welche mit einer Schildkroete um die Wette laufen. Vanessa na mimi gehen nach Songea Kim besuchen. Am Samstag werde ich von Nivard kontaktiert wo ich bin in Songea, wir muessen uns dringed treffen. Da wir in einem kleinen Ort unweit davon sind, faehrt er mit dem Bus dort hin. Als ich ihn treffe, eroeffnet er mir das er Montag nach Ngombe gehen wird. Ngombe ist weit weg und er ist sich nicht sicher wann er nach Kigonsera zurueck kommt, da die Schule nun ja beendet ist. Ich bekomme noch einen Brief und ein Foto von uns in die Hand gedrueckt und weg ist er. Als ich seinen Brief lese, er hat wohl noch nicht viele geschrieben, werde ich ganz traurig. Ist doch Nivard der Mensch in Kigonsera welchen ich jeden Abend getroffen habe um den Tag ausklingen zu lassen. Wir haben sehr viel Zeit verbracht und uns sehr lieb gewonnen. Wir beschliessen uns heute nochmal zu treffen. Er begleitet uns mit einem Freund auf dem Markt und zum Bus. Will er doch tatsaechlich die Melonen und Koksnuesse schleppen. Er bringt mich in den Bus und bis auf den Platz. As wir uns dann endgueltig verabschieden muessen, faellt das sehr traurig aus. Traenen rollen und wir druecken uns ganz oft und lange. Ich werde ihn sehr vermissen, jeden Tag. Hat er doch sehr zu meiner Freude die Orgel in der Kirche gespielt. Bald werde ich ihn besuchen. Was laesst sich nach 1/4 Jahr Tansania sagen? Es gibt Menschen hier welche man nie wieder missen moechte. Es gibt Situationen, welche man meistert und daran waechst. Es ist ein Land voll Farben und Musik. Es ist aber auch ein Land voller Aufgaben und fuer die Menschen, ein Land voll taegliche Herausforderungen. Wir sitzen zusammen und plaudern. Es gehoert halt schon ein Wille dazu hier ein Jahr zu sein stellt Vanessa fest. Ja.
Aber ist doch unser Herz und der Kopf wie ein Schwamm der alles aufsaugt und fuer immer abspeichert. Es gibt so viele Dinge, eine Busfahrt z.B. Der Bus ist so alt das er bei uns ins Museum kommen wuerde. Er ist meist knallbunt bemalt und wenn er haelt steigt ein Mann aus mit einem Schraubenschluessel in der Hand und legt sich ein bischen unter den Bus um die Bremsen zu sehen oder andere Dinge zu kontrollieren. Zum Glueck ist meist laute Musik im Bus mit Video dazu. Oft Musik von Jesus oder andere knallige Lieder. Viele Frauen mit Kinder im Kanga oder auch ein Huhn, welches dich genau so verwundert anschaut wie du es. Busfahrten sind einfach immer ein Erlebniss. Im Krankenhaus geht es den gewohnten Gang, eigentlich sind wir eine grosse Dispensary, kein Krankenhaus. Haben wir doch kein Roentgen oder Ultraschall. Viele Kinder kommen, viele Schueler ebenfalls. Amous ist jetzt Schuelersprecher und hat ein eigenes Buero mit 2 Gehilfen. Das gewuenschte Foto hat er bekommen und sich so gefreut das er mich zum Abendessen in sein Buero eingeladen hat. Wir essen Ugali und Bohnen aus einer Schuessel. Freitag wird die Schule geschlossen, Ferien. Also wird auch Amous mich fuer 6 Wochen verlassen. Sansibar naht. Ab Montag werde ich ein Seminar fuer 4 Tage besuchen ueber die Herstellung von Seife und Lotionen. Safari njema.
Aber ist doch unser Herz und der Kopf wie ein Schwamm der alles aufsaugt und fuer immer abspeichert. Es gibt so viele Dinge, eine Busfahrt z.B. Der Bus ist so alt das er bei uns ins Museum kommen wuerde. Er ist meist knallbunt bemalt und wenn er haelt steigt ein Mann aus mit einem Schraubenschluessel in der Hand und legt sich ein bischen unter den Bus um die Bremsen zu sehen oder andere Dinge zu kontrollieren. Zum Glueck ist meist laute Musik im Bus mit Video dazu. Oft Musik von Jesus oder andere knallige Lieder. Viele Frauen mit Kinder im Kanga oder auch ein Huhn, welches dich genau so verwundert anschaut wie du es. Busfahrten sind einfach immer ein Erlebniss. Im Krankenhaus geht es den gewohnten Gang, eigentlich sind wir eine grosse Dispensary, kein Krankenhaus. Haben wir doch kein Roentgen oder Ultraschall. Viele Kinder kommen, viele Schueler ebenfalls. Amous ist jetzt Schuelersprecher und hat ein eigenes Buero mit 2 Gehilfen. Das gewuenschte Foto hat er bekommen und sich so gefreut das er mich zum Abendessen in sein Buero eingeladen hat. Wir essen Ugali und Bohnen aus einer Schuessel. Freitag wird die Schule geschlossen, Ferien. Also wird auch Amous mich fuer 6 Wochen verlassen. Sansibar naht. Ab Montag werde ich ein Seminar fuer 4 Tage besuchen ueber die Herstellung von Seife und Lotionen. Safari njema.
Donnerstag, 14. November 2013
Bilderzeit
Der Kuchen fuer die Abschlussfeier wird natuerlich auf dem Kopf getragen und ist ohne Ruehrgeraet gemacht. Wer schon einmal Eischnee von Hand geschlagen hat, kann sich vorstellen wie es ist so eine Torte zu machen. Heute ist die Abschlussfeier von Form 4. Nivad ist also endlich feritg. Wir freuen uns sehr und ich schmuecke meinen Freund mit einer Blumenkette an welcher viele Lutscher haengen. Nivad ist ganz gluecklich endlich auf die High School zu kommen. Der Eroeffungsgottesdienst geht 2 Stunden und wird von unserem Chor begleitet.
Auf dem Kirchenbild wird gerade etwas sehr wichtiges Verlesen. Dieser Priester ist auch gleichzeitig der Schulleiter und mein morgendlicher Hostiengeber. Eine sehr schoene Messe mit den Schuelern.
Auch diesem Bild ist der schoene Nivad zu sehen. Wir werden wohl nun bald getrennte Wege gehen und die Kommunikation ist hier nicht so einfach. Aber wir werden schon irgendwie in Kontakt bleiben. Ich verlasse die Schulfeier um mich mit Amous zu treffen. Er ist heute zum Schuelersprecher ernannt worden und hat nun ein eigenes Buero. Dafuer wuenscht er sich ein Foto von uns fuer seinen Schreibtisch. Wie koennte ich Amous je etwas abschlagen, wenn ich in diese Wollhaare schaue und die Meterwimpern von der Seite anschaue. Also machen wir und auf die Suche nach dem geeigneten Foto.
Weihnachten ist nun fast zum greifen. Doch kuendigt sich nun vorher ein Besuch an. Die Tage verfliegen mit grossen Schwingen und die Mangos werden so schwer das die Aeste von den Bauemen brechen. Es ist kalt, in Deutschland. Hier jedoch macht die Regenzeit keine Anstalten zu kommen. Wie es geht? Gut.
Auf dem Kirchenbild wird gerade etwas sehr wichtiges Verlesen. Dieser Priester ist auch gleichzeitig der Schulleiter und mein morgendlicher Hostiengeber. Eine sehr schoene Messe mit den Schuelern.
Auch diesem Bild ist der schoene Nivad zu sehen. Wir werden wohl nun bald getrennte Wege gehen und die Kommunikation ist hier nicht so einfach. Aber wir werden schon irgendwie in Kontakt bleiben. Ich verlasse die Schulfeier um mich mit Amous zu treffen. Er ist heute zum Schuelersprecher ernannt worden und hat nun ein eigenes Buero. Dafuer wuenscht er sich ein Foto von uns fuer seinen Schreibtisch. Wie koennte ich Amous je etwas abschlagen, wenn ich in diese Wollhaare schaue und die Meterwimpern von der Seite anschaue. Also machen wir und auf die Suche nach dem geeigneten Foto.
hapa, Amous na mimi |
Montag, 11. November 2013
Schwindelgefuehle oder warum es schoen ist Maedchen zu sein
Es ist Samstag. Wochenende. Ich bin mit Vanessa zu einem Wellnessabend verabredet. Nach der Arbeit mache ich mich auf den Weg nach Mbinga, um dort die dafuer boetigten Sachen einzukaufen. Ich treffe mich dort auch mit Denis, wir haben uns eine Woche nicht gesehen da er in einer Schule als Pruefer unterwegs ist. Wir freuen uns sehr und gehen erst mal Reis essen mit einem Safari. Nun moechte Denis mir etwas schenken was mich immer an ihn erinnert. Natuerlich einen Kanga. Wir suchen nach dem geeigneten Spruch. Nach ein paar Minuten ist der richtige Satz fuer uns gefunden. Upendo wa mungu umetuwka pamoja. Die Liebe Gottes hat uns zusammen gefuehrt. Sehr schoen. Nun geht es auf den Markt. Ich kaufe Avocado und Ei fuer die Haare und Limetten fuer die Gertaenke. Wir verbrinngen einen wundervollen Abend zusammen. Es wird sehr spaet und wir plaudern sehr lange. Sonntag--Kirche. Waehrend ich den Kopf zum beten senke, spuere ich wie meine Gedanken Karusell fahren. Oder ist es einfach der Schwindel der Limettenhaltigen Getraenke? Vanessa geht es auch nicht besser, bei ihr ist es aber der Bauch. Voellig erholt und frisch gepflegt fahre ich nach Kigonsera. Im Bus bleibe ich stehen da der Kreislauf noch nicht ganz wach ist. Sind doch die Busfahrten in Tansania stets wie eine Szene, meist von Musik durch den Bus untermalt . Man sieht die Landschaft und die Menschen und oft beschleicht dich das Gefuehl als aussenstehender Beobachter nur ein kurzer Gast zu sein. die schlanken Papapyabaeume erinnern mich oft an meine wunderschoe Irmela, und auch der Esel laesst sich gleich zuordnen welcher am Strassenrand steht. Nun sind es fast nur noch 4 Wochen bis Sansibar.Es kuendigt sich immer mehr Besuch an, Fluege werden gebucht und man freut sich jeden Tag der naeher kommt auf die lieben Vertauten aus der Heimat. Hier ein paar Dinge welche man ausser dem ueblichen Touristenprogramm noch machen muss in Tansania: Ugali mit Bohnen und Kraut essen, eine lange Busfahrt machen, in einer Lehmhuette essen, moeglichst viel Zeit mit den Menschen hier verbringen, Pikipiki fahren. Es ist schon wieder Montag, heute wird die Klinik sehr voll sein mit Patienten, heute wird uns eine Schwester verlassen, heute ist bei uns der Anfang der Woche, und hier schon der 3 Tag der Woche. Kazi njema
Freitag, 8. November 2013
Maria, oder was wikliche Probleme sind.
Heute, nach einem Tag voll gefuellt mit Arbeit, begleite ich die Schwestern um eine Patientin zu besuchen welche im Nachbarort lebt. Maria. Ich bin mir nocht nicht bewusst wie einschneident dieser Besuch sein wird. Ich denke an eine arme Frau in hohem Alter, mit ein paar Wunden. Mit etwas Seife und Zucker, so wie Verbandsmaterial fahren wir los. Ich freue mich schon sehr auf den Ort Likonde da der Direktor des Priesterseminars dort mich eh schon auf einen Besuch eingeladen hat, welchen ich gleich noch machen werde. Wir stoppen mit dem Auto vor einer dieser typischen Lehmhuetten und steigen aus. Als wir zu der Huette gehen, werden wir sehr liebevoll von einem Herrn begruesst. Ich treffe auf Maria. 2 grosse, schuechterne Augen schauen mich an. Verwundert und leicht fragend. Maria sitzt am Boden und sieht ganz normal aus. Sie ist etwa Ende 20 und hat sehr freundliche Gesichtszuege, weich und liebevoll. Wir begruessen und beide verschuechtert, aber gleich verliebt, sie steht dazu nicht auf. Ich setze mich zu ihr und wir unterhalten uns. Da hebt eine Schwester ploetzlich die Kangas von Marias Beinen und ich sehe die Krankheit. Maria hat ein Bein das etwa den Umfang eines Baumstammes hat. Das Bein ist sehr kurz, aber so breit wie bei einem normalen Mensch der Rumpf. Auf der anderen Seite beginnt das Gewebe ab dem Oberschenkel und unterhalb der Wade enorme Ausmasse anzunehmen. Ich bin so betroffen das ich gar nicht weiss was ich sagen oder machen soll, irgendwie versorge ich eine wunde Stelle und schaue nach weiteren Wunden in den Hautfalten. Bin ich doch noch nie mit einer deratigen Krankheit konfrontiert worden. Der Gewebeumfang hat sich in 2 Monaten fast verdoppelt. Maria kann nur noch kriechen, da laufen unmoeglich ist. Es ist dieses Gefuehl, das Wissen ueber die Armut von Maria welche nicht einmal die Medikamente bezahlen kann, und auch das sich der Zustand so schnell verschlechtert, wie ein Stein im Magen. Maria ist so zauberhaft liebenswert, und hat das Gesicht einer jungen, entschlossenen Frau welche sich schon mit dem Kommenden abgefunden hat. Wir verweilen noch etwas und ich verabschiede mich mit dem Verprechen und dem Wissen sehr bald wieder zu kommen. Da ist nun diese Person einfach in mein Tansania gekommen, so bewundernswert und so ein Vorbild im Umgang mit dieser Situation. Ich traue mich nicht einmal mehr auch nur anaehernd an Sekt zu denken. So wird nun mein Weg mich einmal die Woche nach Likonde fuehren, Wunden anschauen und einfach bei Maria zu sein, auch wenn wir nicht richtig miteinander reden koennen. Nach dem Besuch schaue ich mir noch das Priesterseminar an. Eine Schule von Form1-4. Der Priester zeigt mir alles und wir trinken einen Kaffee zusammen. Haben wir doch beide die Vorliebe fuer Pflanzen und Avocados. Hier stehen sehr viele Avocadobaeume von der Groesse einer Kastanie. Auch sehe ich den groessten Mangobaum, und das dickste Schwein in der Schulfarm. Wir freuen uns beide sehr endlich wieder gesehen zu haben und ich verspreche bald zu kommen. Zurueck in Kigonsera mache ich die Abendrunde durch die Klinik. Eine Mutter hat Zwillinge bekommen, daheim. Sie kommt in die Klinik wegen Unterleibsblutung und die Kinder atmen sehr schwer. Ich nehme beide kleinen Wuermer zu mir auf den Arm und lausche den aechzendem Atem der beiden. Babykuscheln, und wieder einmal ist ein Hoffen angesagt das die Kleinen die erste Nacht und die Woche ueberstehen werden. Ein aufgewuehlter Tag geht dem Ende zu. Ich bin froh wieder einmal hier zu sein. Zu erleben was Kraft und Hoffung heisst. Doch bringt auch jede Begegnung dieser Art eine V
erantwortung mit sich. Lala salama.
Ps.mega Schwein und mega Mangobaum
erantwortung mit sich. Lala salama.
Ps.mega Schwein und mega Mangobaum
Donnerstag, 7. November 2013
Nachtsectio macht mich zur Opschwester
Es ist 1 Uhr Morgens, ich habe vor etwa 2 Stunden das Licht ausgemacht und meinen Film, Pulp Fiction beendet. Da klopft es an der Tuere, ich werde gebeten zu einer Sectio dazu zu kommen. Im Schlaf werfe ich mich in die gruenen Sachen und gehe in den Op. Mir wird spontan eroeffnet das ich heute an dem Tisch stehen werde. Na was macht man auch anderes als um 1 Uhr die Befehle und Wuennsche zu erfuellen. Ich ordne meine Instrumente so wie ich es immer gesehen habe im Op. Kompressen und Bauchtuecher werden gezaehlt. Hierbei werde ich allerdings etwas schief angeschaut Die Sectio geht ziemlich schnell. Der Doc. muss sich meist die Sachen selber nehmen oder er sagt mir ganz genau was er moechte. Waehrend er den kleinen Wurm an den Beinen haelt, klemme ich die Nabelschnur ab und durchtrenne diese. Ein ganz suesser Wurm mit 2000Gramm. Nach 2 Stunden, mit Bauchtuecher waschen, OP putzen und Mutter und Kind versorgen geht es wieder ins Bett. 3 Stunden spaeter klingelt der Wecker zur Kirche. Ich stelle ihn aus und bleibe heute liegen. Nach dem Fruehstueck in der Apotheke gibt es wieder den ueblichen Tagesablauf. Die Schueler kommen heute mit Verletzungen vom Fussball spielen, Malaria und Grippe sind auch sehr gefragt. In einem leicht ermuedetem Zustand beende ich den Tag in der Klinik und moechte mich schnell ablegen. Es klopft. Sr. Digna sagt vor der Tuer wartet ein junger Mann auf mich. Ich stehe auf und werde von Amous ganz fest gerdueckt. Er ist gekommen um zu fragen ob wir den Unterricht heut ausfallen lassen da er ein Fussballspiel hat. Natuerlich sage ich da nicht nein. Wie gehen noch ein Stueck spazieren und er laed mich am Samstag zur Chorprobe ein. Ja sehr gut erzogen der junge Mann. Und diesen Wimpern, welche so dicht sind wie Tannenzweige, wuerde ich eh alles verzeihen. Der Abend naht und nach der Chorprobe geht es heim. Ich suche meinen liebsten Platz vor der Tuere und skype mit einem Freund. Die Schwestern welche vorbei kommen wollen genau wissen um wen es sich da handelt. Als ich nach dem skypen zum Abendessen komme, werde ich nach Fotos gefragt und muss genau berichten. Sind ja auch nur Frauen. Als sich alles als unspannend erweist ist das Thema deutsche Freunde auch vergessen. Heute in einer Woche sind schon 3 Monate verflogen. Das Land schleicht sich wie eine Jahreszeit langsam in das Herz. Es sind nicht nur die Giraffen und Sansibar, es ist einfach dieser Wechesl aus einer Verwunderung und Bewunderung ueber Land und Menschen. Es sind die Kinder, die Busfahrten, die Begegnugen und die Beruehrung mit dem Leben in der Fremde, welche so fesselt und auch gleichzeitig sehr fremd ist, verlaesst man die schuetzenden Klostermauern um allein das Land zu erkunden. Usiku njema. Gute Nacht
Montag, 4. November 2013
Gluecksmomente und ein Kichendate
Heute schreibt Nivad seine Abschlusspruefung von Form 4. Dann geht es in die Oberstufe. Nun fragt er mich doch gersten bei unserem abendlichen Treffen zwei ungeheurliche Sachen. Als erstes waere da mal mein Alter. Als ich ihm eroeffne das meine frischen 18. schon 8 Jahre vorbei sind werden die wunderschoenen Augen ganz gross und glaenzend. Als er mich dann nach dem Namen meines Mannes fragt muss ich wieder eine ueberraschende Antwort geben. Wir sitzen unter einem Mangobaum im Garten der Priester. Er erzaehlt mir das gestern sein 20. Geburtstag war. Ja ich dachte der waere noch suesse 18. Gefeiert hat er nicht, und weil er gehoert hat das ich Samstag in der Klinik sehr zu tun hatte, wollte er auch nicht anrufen und fragen. Schliesslich kommt die zweite Frage welche mich leicht erschuettert. Willst du morgen mit mir in die Kirche gehen? Natuerlich gehe ich mit Nivad in die Kirche, und jaa auch zur Laudes um 6 Uhr. Aber nur weil er da gerne hin moechte. So treffen wir uns heute in der Nacht um 6Uhr vor der Kirche. Die Schueler sind leicht erstaunt als sie uns da so zusammen sehen. Nach der Laudes gehen wir denn an seinen Platz. Zu meiner Belustigung muss Nivad das Solo im Chor singen. Ja er ist ein unglaublich schlechter Singer, es ist ihm doch vor mir so peinlich das er sich dazu setzen muss. Meine Lachtraenen machen leider von selber ein Wettrennen ueber meine Backen. Es tut mir leid. Nach diesem sehr froehlichen Gottesdienst kann der Tag nur super werden. In der Klinik erwartet mich gleich jede Menge Arbeit. Ich habe begonnen mich um den Papierkrieg zu kuemmern und hefte nun alles schoen in Ordner ab. Ja das ist doch sehr erstaunlich da ich doch fuer die Liebe zum ordnen von Dokumenten oder Strafzettel bei Freunden und Familie sehr bekannt bin. Um 10 Uhr kommt mein Junge mit dem Schlangenbiss. Heute strahlt er mich ganz lieb an. Ich wechsel den Verband und bin absolut begeistert. Die Wunde ist deutlich besser und auch der Schmerz hat nachgelassen. Der Junge erzaehlt mir igend etwas, und ich muss meine Sr. dazu holen um das Ganze auf Englisch zu hoeren. Der Junge ist ganz begeistert und bedankt sich sehr. So hatte er wohl Angst sein Bein zu verlieren und der Vater ist jeden Tag in die Kirche gegangen um fuer ihn zu beten. Wir werden alle etwas rot, der Junge, ich und die Schwester. Ja das macht doch einfach Freude. Ein paar Stunden spaeter steht Sr. Jesca vor dem Apothekenfenster mit einem Umschlag aus Deutschland. Als ich den Brief gelesen habe, werde ich zum 3. mal heute wieder ganz warm ums Herz. Sr. Anna-Luisa du hast mich heute mit den Kaffeebohnen, welche in Schockolade umhuellt sind, wahnsinnig gluecklich gemacht. Schockolade aus Deutschland, und dazu noch Kaffeebohnen. Fast so gut wie wenn du mir ein paar Weihnachtsmandeln von Lind mitbringen wuerdest. :-). Ja die Zeiten sind rosig, leider hat der Tag zu wenig Stunden um alles zu erledigen was ansteht. Was sich nach nun fast 3 Monaten sehr veraendert hat? Man freut mehr ueber alles und Jeden. Eine SMS von Denis, eine Email aus Stuttgart, die Schwester welche sich ankuendigen will, oder ein Video von Helene welche soo schnell gross wird.
Auch wenn es fliessend Wasser hat ist man ganz begeistert. Das Jahr geht nun sehr schnell dem Ende zu. Und auch zu schnell wird der Sommer kommen. Ich freue mich schon auf mein Gewinneressen mit Uli und Alex. Doch muss man denn ueberhaupt beweisen das man ein Jahr dem ueblichen Leben entgehen kann? Schon den ersten Schritt in eine Veraenderung jeglicher Art ist genug, um zu zeigen das die eigene Nasenspitze manchmal angefasst werden sollte.
Jumatatu njema.
Auch wenn es fliessend Wasser hat ist man ganz begeistert. Das Jahr geht nun sehr schnell dem Ende zu. Und auch zu schnell wird der Sommer kommen. Ich freue mich schon auf mein Gewinneressen mit Uli und Alex. Doch muss man denn ueberhaupt beweisen das man ein Jahr dem ueblichen Leben entgehen kann? Schon den ersten Schritt in eine Veraenderung jeglicher Art ist genug, um zu zeigen das die eigene Nasenspitze manchmal angefasst werden sollte.
Jumatatu njema.
Sonntag, 3. November 2013
Schangenbiss und Wassernot
Seit einigen Tagen habe ich wieder einen speziellen Patienten. Er ist noch sehr, sehr jung, anfang 20 und wurde von einer Schlange gebissen. Darauf hin ist das Bein nun ziemlich dick angeschwollen und die Bissloecher sind unter staendiger Blutung. Um eines der Loecher hat sich die Haut verfaerbt in Grau. Nun darf der Junge jeden Tag um 10 Uhr bei mir zum Verbandswechsel erscheinen. Da diese sehr schmerzvoll sind, habe ich immer noch seinen Vater mit dabei, da so ein Schmerz doch ungeahnte Reaktionen ausloesen kann. Die taegliche Behandlung zeigt zum Glueck etwas Erfolg. Kommt mir doch das Jahr in der septischen Unfallchirurgie absolut zugute. Da wird gespuelt und verbunden was der Schank eben so hergibt. Ja Schlangen gibt es hier sehr viele. So mussten doch 2 der Huehner im Stall ihr Leben lassen, und auch Sr. Emelda hat im Garten einer Schlange das Licht ausgehaucht. So ist nun Vorsicht geboten. Nachts nur mit Lampe laufen und die bekannten Zonen meiden. Ist doch unser Garten auch eine Schlangenzone. Sonst vergeht die Arbeit sehr schnell. In der Apotheke sehe ich jeden Tag sehr viele Pat. und es macht Spass immer die gleichen Worte, je nach Medikament zu wiederholen. Nach der Arbeit treffe ich mich meist mit Amous meinem Lehrer. Je besser wir uns kennen,
um so mehr lerne ich. Nur eben nicht Kiswahili. Heute wurde ich von Ihm in die Messe der Wirsindallesosuess Schule eingeladen. Da durfte ich nun als einziges Maedel mit 600 Jungs zusammen den Gottesdienst feiern. Toller Chor muss man sagen. Dann ab in die Klinik und den Schlangenjungen verbinden. Die Sommergrippe flaut wieder ab. Bald ist Weihnachten und nun heisst es Adventskalender basteln. Wir warten auf Regen. Gruesse von Sr. Jessca.
ps. das Bild ist von Amous und mir. Seine Worte dazu waren, wow bin ich schwarz
um so mehr lerne ich. Nur eben nicht Kiswahili. Heute wurde ich von Ihm in die Messe der Wirsindallesosuess Schule eingeladen. Da durfte ich nun als einziges Maedel mit 600 Jungs zusammen den Gottesdienst feiern. Toller Chor muss man sagen. Dann ab in die Klinik und den Schlangenjungen verbinden. Die Sommergrippe flaut wieder ab. Bald ist Weihnachten und nun heisst es Adventskalender basteln. Wir warten auf Regen. Gruesse von Sr. Jessca.
ps. das Bild ist von Amous und mir. Seine Worte dazu waren, wow bin ich schwarz
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