Freitag, 8. November 2013

Maria, oder was wikliche Probleme sind.

Heute, nach einem Tag voll gefuellt mit Arbeit, begleite ich die Schwestern um eine Patientin zu besuchen welche im Nachbarort lebt. Maria. Ich bin mir nocht nicht bewusst wie einschneident dieser Besuch sein wird. Ich denke an eine arme Frau in hohem Alter, mit ein paar Wunden. Mit etwas Seife und Zucker, so wie Verbandsmaterial fahren wir los. Ich freue mich schon sehr auf den Ort Likonde da der Direktor des Priesterseminars dort mich eh schon auf einen Besuch eingeladen hat, welchen ich gleich noch machen werde. Wir stoppen mit dem Auto vor einer dieser typischen Lehmhuetten und steigen aus. Als wir zu der Huette gehen, werden wir sehr liebevoll von einem Herrn begruesst. Ich treffe auf Maria. 2 grosse, schuechterne Augen schauen mich an. Verwundert und leicht fragend. Maria sitzt am Boden und sieht ganz normal aus. Sie ist etwa Ende 20 und hat sehr freundliche Gesichtszuege, weich und liebevoll. Wir begruessen und beide verschuechtert, aber gleich verliebt, sie steht dazu nicht auf. Ich setze mich zu ihr und wir unterhalten uns. Da hebt eine Schwester ploetzlich die Kangas von Marias Beinen und ich sehe die Krankheit. Maria hat ein Bein das etwa den Umfang eines Baumstammes hat. Das Bein ist sehr kurz, aber so breit wie bei einem normalen Mensch der Rumpf. Auf der anderen Seite beginnt das Gewebe ab dem Oberschenkel und unterhalb der Wade enorme Ausmasse anzunehmen. Ich bin so betroffen das ich gar nicht weiss was ich sagen oder machen soll, irgendwie versorge ich eine wunde Stelle und schaue nach weiteren Wunden in den Hautfalten. Bin ich doch noch nie mit einer deratigen Krankheit konfrontiert worden. Der Gewebeumfang hat sich in 2 Monaten fast verdoppelt. Maria kann nur noch kriechen, da laufen unmoeglich ist. Es ist  dieses Gefuehl, das Wissen ueber die Armut von Maria welche nicht einmal die Medikamente bezahlen kann, und auch das sich der Zustand so schnell verschlechtert, wie ein Stein im Magen. Maria ist so zauberhaft liebenswert, und hat das Gesicht einer jungen, entschlossenen Frau welche sich schon mit dem Kommenden abgefunden hat. Wir verweilen noch etwas und ich verabschiede mich mit dem Verprechen und dem Wissen sehr bald wieder zu kommen. Da ist nun diese Person einfach in mein Tansania gekommen, so bewundernswert und so ein Vorbild im Umgang mit dieser Situation. Ich traue mich nicht einmal mehr auch nur anaehernd an Sekt zu denken. So wird nun mein Weg mich einmal die Woche nach Likonde fuehren,  Wunden anschauen und einfach  bei Maria zu sein, auch wenn wir nicht richtig miteinander reden koennen. Nach dem Besuch schaue ich mir noch das Priesterseminar an. Eine Schule von Form1-4. Der Priester zeigt mir alles und wir trinken einen Kaffee zusammen. Haben wir doch beide die Vorliebe fuer Pflanzen und Avocados. Hier stehen sehr viele Avocadobaeume  von der Groesse einer Kastanie. Auch sehe ich den groessten Mangobaum, und das dickste Schwein in der Schulfarm. Wir freuen uns beide sehr endlich wieder gesehen zu haben und ich verspreche bald  zu kommen. Zurueck in Kigonsera mache ich die Abendrunde durch die Klinik. Eine Mutter hat Zwillinge bekommen, daheim. Sie kommt in die Klinik wegen Unterleibsblutung und die Kinder atmen sehr schwer. Ich nehme beide kleinen Wuermer zu mir auf den Arm und lausche den aechzendem Atem der beiden. Babykuscheln, und wieder einmal ist ein Hoffen angesagt das die Kleinen die erste Nacht und die  Woche ueberstehen werden. Ein aufgewuehlter Tag geht dem Ende zu. Ich bin froh wieder einmal hier zu sein. Zu erleben was Kraft und Hoffung heisst. Doch bringt auch jede Begegnung dieser Art eine V

erantwortung mit sich. Lala salama.
Ps.mega Schwein und mega Mangobaum 

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