Donnerstag, 7. November 2013

Nachtsectio macht mich zur Opschwester

Es ist 1 Uhr Morgens, ich habe vor etwa 2 Stunden das Licht ausgemacht und meinen Film, Pulp Fiction beendet. Da klopft es an der Tuere, ich werde gebeten zu einer Sectio dazu zu kommen. Im Schlaf werfe ich mich in die gruenen Sachen und gehe in den Op. Mir wird spontan eroeffnet das ich heute an dem Tisch stehen werde. Na was macht man auch anderes als um 1 Uhr die Befehle und Wuennsche zu erfuellen. Ich ordne meine Instrumente so wie ich es immer gesehen habe im Op. Kompressen und Bauchtuecher werden gezaehlt. Hierbei werde ich allerdings etwas schief angeschaut Die Sectio geht ziemlich schnell. Der Doc. muss sich meist die Sachen selber nehmen oder er sagt mir ganz genau was er moechte. Waehrend er den kleinen Wurm an den Beinen haelt, klemme ich die Nabelschnur ab und durchtrenne diese. Ein ganz suesser Wurm mit 2000Gramm. Nach 2 Stunden, mit Bauchtuecher waschen, OP putzen und Mutter und Kind versorgen geht es wieder ins Bett. 3 Stunden spaeter klingelt der Wecker zur Kirche. Ich stelle ihn aus und bleibe heute liegen. Nach dem Fruehstueck in der Apotheke gibt es wieder den ueblichen Tagesablauf. Die Schueler kommen heute mit Verletzungen vom Fussball spielen, Malaria und Grippe sind auch sehr gefragt. In einem leicht ermuedetem Zustand beende ich den Tag in der Klinik und moechte mich schnell ablegen. Es klopft. Sr. Digna sagt vor der Tuer wartet ein junger Mann auf mich. Ich stehe auf und werde von Amous ganz fest gerdueckt. Er ist gekommen um zu fragen ob wir den Unterricht heut ausfallen lassen da er ein Fussballspiel hat. Natuerlich sage ich da nicht nein. Wie gehen noch ein Stueck spazieren und er laed mich am Samstag zur Chorprobe ein. Ja sehr gut erzogen der junge Mann. Und diesen Wimpern, welche so dicht sind wie Tannenzweige, wuerde ich eh alles verzeihen. Der Abend naht und nach der Chorprobe geht es heim. Ich suche meinen liebsten Platz vor der Tuere und skype mit einem Freund. Die Schwestern welche vorbei kommen wollen genau wissen um wen es sich da handelt. Als ich nach dem skypen zum Abendessen komme, werde ich nach Fotos gefragt und muss genau berichten. Sind ja auch nur Frauen. Als sich alles als unspannend erweist ist das Thema deutsche Freunde auch vergessen. Heute in einer Woche sind schon 3 Monate verflogen.  Das Land schleicht sich wie eine Jahreszeit langsam in das Herz. Es sind nicht nur die Giraffen und Sansibar, es ist einfach dieser Wechesl aus einer Verwunderung und Bewunderung ueber Land und Menschen. Es sind die Kinder, die Busfahrten, die Begegnugen und die Beruehrung mit dem Leben in der Fremde, welche so fesselt und auch gleichzeitig sehr fremd ist, verlaesst man die schuetzenden Klostermauern um allein das Land zu erkunden. Usiku njema. Gute Nacht

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen