Sonntag, 29. Dezember 2013

Die Polizei von Zanzibar, dein Freund, Patient und Ehemann

Um die Insel zu erkunden, mieten wir uns einen kleinen, zuegigen Suzuki. Auf dem Weg um die Insel kommen wir an vielen Polizeistationen vorbei. Jeder haelt uns an. Eigentlich nur zum plaudern. Der Erste fragt mich ganz geschickt aus. Erst als er mir seine Nummer gegeben hat, duerfen wir weiter fahren. Ob ich einen muslimischen Polizisten heiraten moechte? Eigentlich gerade nicht. Wir fahren in den Norden, Dort gibt es wunderschoene Straende aber auch eine sehr hohe Anzahl an Italienern. Selbst die Massai welche am Strand auf Brautschau stehen, gruessen mit Ciao Bella.  Auf der Rueckfahrt an der Polizeischranke plaudere ich wieder mit dem Polizist. Als er erfaehrt das ich Krankenschwester bin, erfahre ich das er wohl einen beidseitigen Achselpilz hat. Er bringt mir Zettel und Stift. Nach aufschreiben einer Creme und Tips fuer die Kleidung duerfen wir die Schranke passieren. Bei jeden Halt muss man hier als Frau etwa 5 Minuten Plauderzeit einplanen. Wir sehen Straende wie aus Reisemagazinen und lernen die nettesten Leute kennen. Jeden Abend wenn wir wieder in die Marleykommune kommen, schwebt der Geist von Bob  ueber uns. Zanzibar lullt dich ein  mit seinen Geruechen und den Straenden, das Meer zeigt Farben welche sich nicht in Worte beschreiben lassen.Es ist ein Ort des Vergessens Aber auch hier stehen Lehmhuetten neben gut bewachten Hotelanlagen. Man darf zum Fruehstueck Rum and Coke trinken und Der Rauch in der Luft riecht irgendwie anders. Wir lieben diese Insel und der Abschied wird schwer. Aber der Geldbeutel sehr leicht. Ich sehe auf meinen Tefefon 5 Anrufe in Abwesenheit von dem Polizist. Zum Glueck ist das Auto abgegeben. Silvester naht, wird doch dieses Jahr das Dach des Marienhospitals gegen den Strand eingetauscht. Sekt gibt es auch. Poa

Dienstag, 24. Dezember 2013

Bob Marley,s Geist ueber Zanzibar

Wir kommen an in einer Mischung aus Marokko und tropischer Karibik. Unser Hotel ist eine  große Kommune und wüsste ich es nicht besser, so würde ich sagen das Bob Marley hier geboren ist.  Auf jeden Fall schwebt sein Geist über uns in der Luft.  Hier ist alles sehr Poa. Poa und ein Handschlag. Sofort lieben wir unsere Insel der Ruhe.  Wehmutstropfen sind die Preise auf Sansibar. Nicht zu vergleichen mit unserem Leben im Süden.  Alles ist ausgerichtet auf Tourismus. Der Strand ist Kilometer lang sein und eine Minute vor unserer Haustür. In einem Tagesausflug nach Stone Town finden wir das Pluderhosenmekka. Auch eine Kosmetikerin welche sich für uns Tomaten in das Gesicht reibt kann mit ihren sensationellen Produkten überzeugen.  Was liebe ich an Sansibar?  Man treibt durch Gassen und sieht viele geheimnisvolle Türen hinter welchen man meist Karibu hört. Allerdings ist Sansibar doch wirklich ein anderes Tansania.  Eine für sich entwickelnde Kultur. Man erlebt die verschleierten Menschen als sehr freundlich und hilfsbereit. Viele bunte Tücher beleben das sansanische Bild. Wir fühlen uns nicht unwohl sondern werden aufgenommen in den touristischen Schutz der Insel. Kinder im kleinsten Alter sehen mit Kopftüchern so süß aus wie das kleine Gespenst. Wir werden Weihnachten am Strand verbringen. Ich habe eine Flasche Aperol gefunden und werde diese an der Bar abgegeben.  Und im Rufe des Vorbeters der Moschee denken wir an unsere Liebsten daheim.  An Freunde und Familie. Singen ein Weihnachtslied und freuen uns über Lichterketten in Palmen. Kirche wird ausfallen da es bei uns keine gibt.  Tansania ist selbst nach fast 6Monaten immer noch ein Abenteuer. Die Menschen hier wünschen uns schöne Weihnachten, und mit dem Islamhut auf dem Kopf freue ich mich um so mehr darüber.  Übrigens auch wenn das Essen für Tansania sehr teuer ist, sensationell mit diesen Gewürzen und der Kokosnuss. 
Schöne und fröhliche Weihnachten. Friedlich und erfreuend sollten diese Tage sein.  Und während wieder der Geist von Bob über dem Lagerfeuer schwebt, finde ich es auch ziemlich poa hier in bwejuu. Direkt neben Paje.  Skukuu njema.

Freitag, 20. Dezember 2013

Im Schutze der Touristengruppe.

Die Zeit ist noch zu frueh, aber eine Grupppe von Pluderhosen und Haarknoten macht sich auf um Bagamoyo zu erkunden. Wir werden von einem Leiter begleitet. Am Anfang  des 19. Jahrhunderst landeten die ersten Missionare in Bagamoyo, ab den 60. Jahren des selben Jahrhunderst wurden in Bagamoyo dann Laugenbrotechen und Wurst hergestell. Die Deutschen waren gelandet. Im Mueseum liegt ein Zeitungsausschnitt, wie erziehe ich einen Neger zu einem guten Plantagenarbeiter. Auch ueber die Umformung der Nase wird geschrieben. Der Ort zeigt uns seine volle Romatik. Der indische Ozean hat sich die schoensten blauen Farben angezogen und die Palmen wiegen sich in einem Windchen. Blumen ueberall. Wir kommen an der Kunstakademie vorbei. Die bekannteste in Tansania. Die Schueler geben gerade eine Vorstellung in traditionellem Tanz. Maenner und Frauen tanzen und stellen die Arbeit auf dem Feld da. Jana und ich nehem Platz und schauen uns die Schueler an. Es laesst sich schwer beschreiben wie unglaublich diese Taenze sind. Muss ich doch eingestehen das die Tanezer mindestens so heiss sind wie die Aussentemperatur. Wir sind uns alle einig. Schaerflingsalarm. Aber wir wollen ja  die Stadt anschauen. Wir sehen alte Haeuser, von unseren Landsmaennern gebaut. Es ist ein wunderschoener Ort und Touristen keine Seltenheit. Anders als bei uns im Sueden, sehen wir viel Haut und lange Haare. Morgen geht es nach Dar. Nach einem Essen beim Italiener wird uns die Insel rufen. Ich werde auch meinen Besuchen unbedingt Bagamoyo zeogen muessen. Es lohnt sich diese Stadt zu sehen, und diese Freunde ueber die tansanische Schoenheit zu erleben.

Mittwoch, 18. Dezember 2013



Kokosmelonen und Palmenvollmond.

Bagamoyo ist einen Besuch wert. Geschichtlich ist hier ein wichtiger Ort, landeten hier doch die ersten Missionare um die Sklaven frei zu kaufen bevor diese nach Zanzibar geschickt werden. Es ist Abend. Der Vollmond gibt uns sein hellstes Licht um den Weg zum Strand zu zeigen. Durch die Ebbe ist das Meer sehr weit weg. Der Schlick glitzert hell und der Mond zeigt eine Strasse auf welcher ich nun laufe. Es ist der volle Moment der Romantik. Unser Massai begleitet uns. Er sitzt im Wind im Sand. Seine Tuecher flattern im Wind und der Stab liegt daneben. Im Vollmondlicht ein perfektes Postkartenmotiv. Dann werden schnell mal 10.000 Shilling nach Deutschland telefoniert mit einem Freund. Wachsen Melonen auf Palmen fragt mich ein Freiwilliger? Ich stelle mir eine Melonenpalme vor. Hat die Melone einen Geschmack nach Kokos? DerUnterschied an der Kueste ist sehr gross zu dem laendlichen Kigonsera. Die Menschen hier beachten uns nicht sonderlich. Ich sehe Frauen in kurzen Roecken und Hosen, Mzungus laufen am Strand, Boote mit Segel geben uns wieder die schoensten Bilder. Es ist das Gefuehl von Urlaub. Palmen  und Meer, Melone und Kokos. Ganz laut ruft die Insel. Wir kommen.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Bagamoyo oder 38.Grad mit Jingle Bells

Es ist heiss, es hat 38.Grad. Es werden ueberall weihnachtliche Dekorationen verwendent. Waehrend wir durch die  Sonne laufen, welche meinen Sonnenbrand noch streichelt, gibt uns ein Musikstandt die Freude ueber Jingle Bells. Ich kaufe in der Apotheke ein 100%Aloe Vera um meinen Sonnebrand zu kuehlen. Sind sorgar noch Stueckchen der Pflanze enthalten. Unser Zwischenseminar in Bagamoyo beginnt heute. Freiwillige aus ganz Tansanien trudeln in Dar es Salam ein. Auch Kenia und Simbabwe sind vertreten. Der klassische Freiwillige: gerade die Schule beendet, traegt er bunte Pluderhosen und die Haare zu einem Knoten geschlagen. Ich zaehle heute etwa 10 Pluderhosen, mit Elefanten und Mustern verziehrt. Ich lausche den Gespraechen in dem Bus. Kenia geht voll auf Trommeln ab! Erzaehlt einer. Die Freiwilligen erzaehlen sich von den Schulen und Kindergaerten in welchen sie arbeiten. Wir fahren, bzw. schleichen im Stau nach Bagamoyo. Wir schlafen ganz nah am Meer. Da ich mal wieder die Aelteste der Gruppe bin, kann ich mich entspannen und das Seminar verfolgen. Gruesse an Vera: selbst Rubenstein hat es nach Tansania geschafft. Klasse fuer die Wimpern. Lala Salama

Freitag, 13. Dezember 2013

Gasteintrag von Philipp : Auf Safari durch den Nationalpark Dar es Salam

Nun ist es soweit, ich bin dieser brodelnden Metropole Tansanias angekommen, frisch vom Kilimanjaro runter, es ist staubig, heiss und im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend.
Nach einem entspannten Abend in unserer Lodge starten wir mit unserem Fahrer in Richtung Innenstadt, lets go downtown. Das Fahrzeug aehnelt einem Panzer der Marke  Landcruiser, keine Afrikan road kann uns etwas anhaben. Es sind Schlagloecher und Fahrwege, sie den kuensten Offraoder nur traeumen lassen und so werden wir erstmal ordetlich durchgeschuettelt bis wir unser errsten Ziel erreichen. den KariakooMarket.
Bereits als wir ankommen stellen wir fest, dass es kein einfachen Unterfangen wird sich hier durchzuschlagen, die Strassen sind mehr als voll, der beruehmte traffic jam Dar hat uns fest im Griff. Das Auto wird foermlich belagert von Strassenverkaeufern, die Zeitungen, Getraenke oder sonstigen Nippes an uns los werden wollen. Wir sind einfach nur stuck, um uns tobt das Leben auf der Strasse. Toastbrot stapelt sich Meterhoch auf Mopeds und wird verkauft, daneben gibts Autoreifen oder nen Gartenschlauch zu erwerben.
Eine nette Dame weist uns dann irgendwann einen  Parkplatz zu und unser Fahrer parkt in einer Parkluecke, die eigentlich keine ist. Egal Tuer auf und los. Und das ist der Moment in dem wir die 30 Grad im Auto gegen die 40 Grad auf der Strasse tauschen. Es ist ungefahr wie beim Tauchen an dem Moment, an dem man die Wasseroberflaeche verlaesst und es heisst, lets go down.
Voellig ungewoht ist es sich in einer Gegenwart zu bewegen, in der man selbst erstmal der Fremdkoerper ist und alle anders aussehen als man selbst.
Es ist nicht Scheu, sondern Respekt, mit dem wir uns zwischen den Zahlreichen obst und gemuesestanden bewegen. Die Leute kaufen ein, erledigen ihr Tagesgeschaeft und man sieht immer wieder Armut durchblitzen, die erschreckt. Es sind Gedanken und Eindruecke, die so zahlreich sind, dass weder Auge noch Verstand alles aufnehmen koennen, und so laesst man sich einfach treiben in dieser quellenden Stadt. Die Haendler aus dem Umland bieten alles an, was man sich nur vorstellen kann, Holzbretter mit Fruechten deren Namen und Aussehen voellig unbbekannt sind wechseln sich ab mit Staenden, an denen Reissaecke, Bohnen, Nuesse und Ingwer , Zimt verkauft werden.
Das Swahili von Eva und unserem Fahrer helfen uns immer wieder den richtigen Weg zu finden, wir koennen alles, was wir  wollen ausprobieren. Anstengend ist allein der Weg durch die vielen neuen Sachen, die Menschen hingegen empfangen einen mit offenen Armen wenn man Neugier zeigt. Und so bewegen wir uns nach kurzer Zeit voellig frei und interessiert zwischen den dichten Marktstaenden.
Wir schaffen es langsam in die grosse ueberdachte Markthalle reinzukommen, Gewuerze aller Art werden hier verkauft, die Regale und Eimer mit Sachen stapeln sich in enorme Hoehen, unser Fahrer erklaert uns immer wieder was was ist und wie was zubereitet wird. Man kann es gar nicht fassen man wird regelrecht geflutet, Stapel mit Kangas, Schuhverkaeufer und Keidung fuer Kinder welche die Quailtaetspruefung nicht im Geringsten bestehen wuerden, werden verkauft.
Es ist die enorme Masse an Gegenstaenden, die einen zu erschlagen droht. Eva ist auf der Suche nach einem Abendkleid, keine leichte Aufgabe hier irgendetwas herauszufiltern.

Unser Fahrer hat ein Tuch dabei (selbstverstaendlich in den Tansanianischen Nationalfarben), mit dem er sich immer wieder den Schweiss von der stirn wischt....haetten wir das nur auch gemacht. Fotos machen wir mit Absicht keine,auffallen tun wir (insbesondere ich wegen meines nicht sonderlich aussgepraegten Afrikanischten Teints) eh, und so speichern wir das Erlebte lieber im Kopf.

Nach 3h sind wir am Auto und fahren wieder durch den dichten Dar Jungle in richtung Fischmarkt. Erwahent sei hier unser tapferer Fahrer, der nie das Lachen verloren hat, auch wenn wir mit 100 anderen Autos, Motorbikes und Daladalas auf einer 50qm Kreuzung gestanden sind, wir nehmen es easy und rauche aus dem Fenster raus, und es macht echt riesen Spass.

Nach einer kurzen Fahrt sind wir am lokalen Fishmarkt von Dar angekommmen. Riesige Bottiche mit frischem Fisch, dampfende Poettte mit frischem Hummer, massenhaft Leute in Gummistiefeln praegen die Szene, wieder sind wir die einzigen Mzungus (weisse). Hier wird Fracht vom grossen Ozean geloescht, verhandelt, diskutiert, Frauen in bunten kleidern tragen koerbe mit Fischen nach Hause, waehrend aufgeregte Maenner um die besten Preise feilschen. Die Fische, Innereien, Tintenfische liegen auf alten Holztischen aus um die sich die Menschen reihen. Hier ist nicht nur Marktplatz, sonderen Lebensraum. Der Fischmarkt in Dar ist nicht nur Umschlagsplatz, sondern auch ein ueberdimensionales Restaurant, gekocht wird am Pier, auf dem holzfeuer in verbeulten Aluschuesseln. Entpannt lassen wir uns an einem kleinen Tisch nieder, an dem die Locals gerade ihr Mittagessen einnehmen. Unseren Fahrer laden wir zum Mittagessen ein.
Rechts von mir sitzt ein gut gekleiderter Businessman, der Iphone und Blackberry in der Hemdtasche hat, links von mir vespert verdreckter Arbeiter in Oelzeug einen Fisch, der in Zeitungspapier gewickelt ist. Sofort kommen wir ins Gespraech. Wir waschen uns die Haende und ich verstaendige mich mit Haenden und Fuessen so gut wie es geht, Swhaili sprechen ja nur Eva und unser Fahrer.
Nicht im Geringsten habe ich Angst, dass etwas mit dem Essen nicht in Ordung sein koennte, trotz dessen dass der Fisch und die ganze Ware auf dem Aspalt in der puren Sonne dargeboten werden. Alles was wir essen gibt es zum 10fachen Preis in ansprechender Verpackung bei uns im Supermarkt und wir denken an den Weg, den all das Essen vom Meer bis auf den europaeischen Tish macht.

Der eigentliche Abschuss ist nicht der Mojito, den wir am Slipway trinken, einer reinen Tourigegend, die aber einen wunderschoenen Blick ueber den Hafen von Dar bietet. Den wirklichen Abschluss hatte Eva geboten, die den Beifahrersitz gegen den Fahresitz eingetauscht hatte und mit unserem Fahrer zusammen, eine abenteuerliche Rueckfahrt durch den Feierabendverkehr von Dar es Saalam hingelegt hat. Haraka haraka ha ina baraka ( Eile Eile bringt kein Glueck). Eine wahre Freude, den Einheimischen zuzuschauen, die innehielten, wie eine weisse Frau dieses Monster Safari Auto sicher diesen Verkehrsmoloch lenkte.......Eva: pole na kusoma. Gari nsuri. Ninapenda sana! Mimi furahi sana kusalemia Philipp na Tansania Usiku mwema.
Philipp








Montag, 9. Dezember 2013

Achtung! Mangobaum kann erschlagen

Wie schon geschrieben, hat der Regen die Natur in ein gruenendes Wunder verwandelt. Die Mangos kann man nun endlich essen, und die bestellten Felder haben schon 10 cm grosse Maispflanzen stehen. Hier scheint alles schneller zu wachsen, Haare, Naegel, die Pflanzen und die Kinder. Durch die Last der Fruechte brechen nun immer wieder schwere Mangozweige ab. Nicht selten haben wir Patienten welche von einem solchen Ast getroffen wurden. Ich habe einen neuen kleinen Freund. Den Namen kenne ich noch nicht. Er ist etwa 2 Jahre alt und sieht aus wie aus einer Windelwerbung. Glanzmurmelaugen, schwarze, schoene Haare und ein wunderschoenes Gesicht. Der einzige Einwohner von Kigonsera welcher mir noch Mzungu hinterher ruft. Seine Mama schimpft ihn dann immer und sagt geh und gruesse Dada Eva! Geht sie aber nur einen Schritt auf mich zu, faengt der Knirps an zu heulen! Gestern bei meinem Sonntagseinkauf fuer die Kueche, ruft ploetzlich ein Stimmchen EVVAAAAA. Als ich mich umdrehe laeuft mein Windelzweg auf mich zu. Ich warte ob er gleich wieder heult. Aber da steht er vor mir und streckt die astduennen Aermchen aus um sie mir auf den Kopf zu legen. Ich buecke mich und er sagt mit einer aengstlichen Stimme shikamoo. Ich muss so lachen, das ich gar nicht  Antwort geben kann. Ich ueberlege ob er wohl noch zu den etwa 15 Kindern in meinem Handgepaeck platz hat, damit ich dann in Suttgart meinen eigenen Kindergarten aufmachen kann. Werde wohl Uebergepaeck haben. Heute ist Feiertag. Tag der Freiheit. Uhuru! Ich habe fast frei und meine lieben Kollegen daheim starten eine neue Woche am geliebten Montag. Pole sana :-). Doch wer will schon einen Tag nur faulenzen? Also werde ich heute den Roentgenraum in Angriff nehemen und die Grundplaene zeichenen mit dem Techniker zusammen! Siku njema.

Samstag, 7. Dezember 2013

POLE SANA

Es gibt in Tansania doch einige Dinge welche tief verankert sind. Ausser Ugali und Bohnen gibt da z.B. noch das Wort POLE, welches ein paar Zeilen verdient hat. Pole hat viele Bedeutungen und wird sehr oft verwendet. Ohne viel zu erklaeren hier ein paar erklaerende Begriffe  der Pole verwendungen.
POLE na kazi= sorry das du arbeiten musst, oder das du arbeiten und Geld verdienen darfst.
POLE na safari= verzeihung fuer die Reise, sagt man zu einem Reisendem oder Gast. Ich finde meinen Schluessel nicht mehr, darauf der Andere= Pole sana.Tut mir sehr leid. Verschluckt man sich und hustet, Pole! Verbrennt man sich die Finger, Pole. Stirbt eine Person, Pole sana! Pole oder Pole sana wird eigentlich bei allem was nicht toll ist verwendet. Man gewoehnt sich schnell an dieses Wort. Ich frage mich wie ich das in Deutschland wohl ersetzen kann? Komme ich zu spaet kann ich nicht mehr einfach pole sana sagen. Ist das Propofol aus= pole sana! Du hast Dienst heute? Pole sana! Dieses Wort verdient den Ausdruck SENSATIONELL! In der Klinik hat sich nun ein neues Projekt aufgetan. Wie baut man einen Roentgenraum? Da wir aus Deutschland ein Roentgen gesponsort bekommen haben, braucht man auch nun den Raum dazu. Der Umbau gestaltet sich sehr teuer und die Kosten muessen irgendwie gedeckt werden. Nach einem heutigen Treffen mit dem Spender aus Deutschland wurden genaue Angaben gemacht und ein Plan erstellt. Der Dr. sagt doch sehr genau wer fuer die Umsetzung zustaendig ist und das der Raum auch bis Maerz fertig sein soll. Na dann kann es ja los gehen! Werde gleich mal im Urlaub in Daressalam ein paar Sachen einkaufen duerfen die es hier sonst nicht gibt. Es macht aber auch Spass so ein wichtiges Projekt zu leiten, und eigene Ideen einfliessen zu lassen! Maerz ist ja nicht gleich Morgen da muss man ja wohl ein WC zur Dunkelkammer umabuen koennen!
Die Mitarbeiter sind auch sehr motiviert ueber dieses Vorhaben. Bald werde ich auf die erste Person aus Stuttgart treffen in Dar. Am ersten Abend ist erst einmal Pizza angesagt nach etwa 3 Monaten Ugali. Pole na chakula.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Heute

Heute, am Morgen nach dem gestrigen Abend, komme ich in den neuen Verbandsraum. Verwundert beleibe ich stehen da wohl der Schmutzraum in den Wundenraum verlegt worden ist. Oder ein schwerer Verkehrsunfall wurde gerade behandelt. Schnell ist beides ausgeschlossen. Ich rufe meine Kollegen zusammen und wir reden ueber den Verbandsraum wie er hinterlassen werde sollte, und wie der Naechste ihn gerne haben moechte. Nach diesem Gespraech verteile ich noch gefundene Sterne an den Tueren fuer die Deko. Vanessa kommt auf einen Besuch beim Daktari ya Meno vorbei mit einem Kind aus Loreto. Dann steht auch schon Amos da, welcher fuer 3 Wochen nach Mbaya geht, und nun kommt um um sich zu verabschieden. Ich lade ihn auf einen Tee  ein. Er nimmt den Beutel, oeffnet ihn und schuettet den Inhalt in das heisse Wasser. Ich geben Amos einen neue Tasse und lege den Beutel ins Wasser. Safi ist krank. Kaum am zunehmen und der Schwanz ist nicht mehr geringelt. Werde mal  Denis um Rat fragen, schliesslich ist er nicht nur Lehrer sondern auch Schweinezuechter. Morgen kommt der Max auf Besuch. Wir werden den Tag in der Kueche verbringen um Plaetzchen zu backen, und Pilau kochen. Jioni njema
Werde am Samsrag in der beeindruckensten Kirche von Kigonsera beten. Hier das Foto dazu
na kesho siku njema

Dienstag, 3. Dezember 2013

Wenn das Latein am Ende ist

Ist doch Maria gestern mit grossen Schmerzen im Bauch bei uns eingeliefert worden. Ich besuche sie in ihre Zimmer. Von Schmerzen gekruemmt liegt sie im Bett und sagt nicht viel. Wir beschliessen sie nach Peramiho in das Krakenhaus zu verlegen. Schon das Einladen in den Landrover macht grosse Probeme. Im Krankenhaus angekommen werden wir von allen Menschen einfach nur angestarrt. Die Leute bleiben stehen, und strecken den Hals. Jeder, wirklich jeder starrt als waeren wir eine Truppe von einem anderen Planeten. Ich versuche Maria mit Kangas zu verdecken, leider nicht ganz einfach. Der Arzt schickt uns zum Abdomensono. Es handelt sich wohl um eine Ovarialzyste. Op wird wegen der Vorerkrankung nicht gemacht. Am Auto verlasse ich Maria kurz um de Fahrer zu holen. Als ich zurueck komme hat sich eine grosse Traube um das Auto gebildet. Maria sitzt auf dem Boden und die Leute stehen herum und schauen sie an. Manche strecken ihr Geldscheine entgegen. Wir laden sie wieder in das Auto und bringen sie in ihr Haus. Ich kaufe unterwegs noch Schmerztabletten. Es ist sehr ungut, dieses Gefuehl das da nix gemacht werden kann. Ich werde sie noch einmal besuchen vor der Reise.

Sonntag, 1. Dezember 2013

1 Advent und willst du meine Frau werden?

An diesem flauschigen Sonntag beschliesse ich Plaetzchen zu backen, da eine Freundin mir ein Backset mitgegeben hat. Sei umarmt Anja. Ich muss schon lachen da auf dem Rezept etwas von 480 Gr.  und 240 Gr. steht. Waage gibt es keine. Ich nehme meine Augen um zu wiegen. Schon steht auch schon das Kuechenmaedchen neben mir und hilft mit grosser Begeisterung. Wir fertigen Plaetzchen mit Kokos und Zimt. Sehr lecker. Nach dem Mittagesse folge ich einer Einladung, nach Mkako den naechsten Ort zu gehen. Denis ist der Meinung in meinem Alter sollte man doch nicht mehr ohne Ehemann sein. Also hat er sich auf die Suche gemacht nach einem geeigneten Gegentueck. John ist Headmaster einer Sekundarischule in Mkako. Wir
treffen uns in Mkako auf ein Kaltgetraenk. Denis und noch ein Freund sind auch dabei. John ist tatsaechlich auch ein ganz netter, aber sehr schuechtern. Ich beschliesse das Treffen so kurz wie irgend moeglich zu fassen, ich will ja nicht heiraten in Kigonsera sondern arbeiten. Wir verabreden uns auf kommenden Freitag. Oder naechste Woche. Denis ist nun ganz im Glueck und ich habe wieder meine Ruhe. Es regent wieder viel heute. Aus dem Boden wachsen nun die wunderschoensten Blumen. Farben welche das Herz vor Freude schneller schagen lassen. Der Regen nimmt mit den Tagen zu. Vanessa und ich freuen uns nun sehr auf die Insel. Im Krankenhaus muss ich nun nach dem Mann mit der Handverletzung schauen. Ich habe zwar einen taeglichen Verbandswechsel angeordnet, doch ist der Weg dem Mann wohl manchmal zu weit. So neigt sich langsam mein Vorrat an Pflastern und Mullbinden dem Ende zu,  was sehr schade ist. Heute sind auch unsere Zertifikate aus Mbinga gekommmen von dem Seifenseminar. Bin nun tatsaechlich zertifizierte Seifenmacherin, obwohl das Seminar auf Kiswaheli war und ich nur ein paar Woerter verstanden habe.Ganz gluecklich sind wir mit unseren Zetteln, ich habe sogar 2 bekommen, noch eines fuer Deutschland. Am Abend sind noch 3 Plaetzchen uebrig. Werde dann wohl mehr Zeit in der Kueche verbringen, da schon Nachschub angefordert worden ist. Abends schaue ich mit Sr. Jessca Bilder meines Abschiedsfestes an und bin wieder einmal ganz geruehrt wer denn da alles gekommen ist. Oder auch nicht. Es gruent so gruen wenn tansaniens Blueten bluehen. Lala salama