Nun ist es soweit, ich bin dieser brodelnden Metropole Tansanias angekommen, frisch vom Kilimanjaro runter, es ist staubig, heiss und im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend.
Nach einem entspannten Abend in unserer Lodge starten wir mit unserem Fahrer in Richtung Innenstadt, lets go downtown. Das Fahrzeug aehnelt einem Panzer der Marke Landcruiser, keine Afrikan road kann uns etwas anhaben. Es sind Schlagloecher und Fahrwege, sie den kuensten Offraoder nur traeumen lassen und so werden wir erstmal ordetlich durchgeschuettelt bis wir unser errsten Ziel erreichen. den KariakooMarket.
Bereits als wir ankommen stellen wir fest, dass es kein einfachen Unterfangen wird sich hier durchzuschlagen, die Strassen sind mehr als voll, der beruehmte traffic jam Dar hat uns fest im Griff. Das Auto wird foermlich belagert von Strassenverkaeufern, die Zeitungen, Getraenke oder sonstigen Nippes an uns los werden wollen. Wir sind einfach nur stuck, um uns tobt das Leben auf der Strasse. Toastbrot stapelt sich Meterhoch auf Mopeds und wird verkauft, daneben gibts Autoreifen oder nen Gartenschlauch zu erwerben.
Eine nette Dame weist uns dann irgendwann einen Parkplatz zu und unser Fahrer parkt in einer Parkluecke, die eigentlich keine ist. Egal Tuer auf und los. Und das ist der Moment in dem wir die 30 Grad im Auto gegen die 40 Grad auf der Strasse tauschen. Es ist ungefahr wie beim Tauchen an dem Moment, an dem man die Wasseroberflaeche verlaesst und es heisst, lets go down.
Voellig ungewoht ist es sich in einer Gegenwart zu bewegen, in der man selbst erstmal der Fremdkoerper ist und alle anders aussehen als man selbst.
Es ist nicht Scheu, sondern Respekt, mit dem wir uns zwischen den Zahlreichen obst und gemuesestanden bewegen. Die Leute kaufen ein, erledigen ihr Tagesgeschaeft und man sieht immer wieder Armut durchblitzen, die erschreckt. Es sind Gedanken und Eindruecke, die so zahlreich sind, dass weder Auge noch Verstand alles aufnehmen koennen, und so laesst man sich einfach treiben in dieser quellenden Stadt. Die Haendler aus dem Umland bieten alles an, was man sich nur vorstellen kann, Holzbretter mit Fruechten deren Namen und Aussehen voellig unbbekannt sind wechseln sich ab mit Staenden, an denen Reissaecke, Bohnen, Nuesse und Ingwer , Zimt verkauft werden.
Das Swahili von Eva und unserem Fahrer helfen uns immer wieder den richtigen Weg zu finden, wir koennen alles, was wir wollen ausprobieren. Anstengend ist allein der Weg durch die vielen neuen Sachen, die Menschen hingegen empfangen einen mit offenen Armen wenn man Neugier zeigt. Und so bewegen wir uns nach kurzer Zeit voellig frei und interessiert zwischen den dichten Marktstaenden.
Wir schaffen es langsam in die grosse ueberdachte Markthalle reinzukommen, Gewuerze aller Art werden hier verkauft, die Regale und Eimer mit Sachen stapeln sich in enorme Hoehen, unser Fahrer erklaert uns immer wieder was was ist und wie was zubereitet wird. Man kann es gar nicht fassen man wird regelrecht geflutet, Stapel mit Kangas, Schuhverkaeufer und Keidung fuer Kinder welche die Quailtaetspruefung nicht im Geringsten bestehen wuerden, werden verkauft.
Es ist die enorme Masse an Gegenstaenden, die einen zu erschlagen droht. Eva ist auf der Suche nach einem Abendkleid, keine leichte Aufgabe hier irgendetwas herauszufiltern.
Unser Fahrer hat ein Tuch dabei (selbstverstaendlich in den Tansanianischen Nationalfarben), mit dem er sich immer wieder den Schweiss von der stirn wischt....haetten wir das nur auch gemacht. Fotos machen wir mit Absicht keine,auffallen tun wir (insbesondere ich wegen meines nicht sonderlich aussgepraegten Afrikanischten Teints) eh, und so speichern wir das Erlebte lieber im Kopf.
Nach 3h sind wir am Auto und fahren wieder durch den dichten Dar Jungle in richtung Fischmarkt. Erwahent sei hier unser tapferer Fahrer, der nie das Lachen verloren hat, auch wenn wir mit 100 anderen Autos, Motorbikes und Daladalas auf einer 50qm Kreuzung gestanden sind, wir nehmen es easy und rauche aus dem Fenster raus, und es macht echt riesen Spass.
Nach einer kurzen Fahrt sind wir am lokalen Fishmarkt von Dar angekommmen. Riesige Bottiche mit frischem Fisch, dampfende Poettte mit frischem Hummer, massenhaft Leute in Gummistiefeln praegen die Szene, wieder sind wir die einzigen Mzungus (weisse). Hier wird Fracht vom grossen Ozean geloescht, verhandelt, diskutiert, Frauen in bunten kleidern tragen koerbe mit Fischen nach Hause, waehrend aufgeregte Maenner um die besten Preise feilschen. Die Fische, Innereien, Tintenfische liegen auf alten Holztischen aus um die sich die Menschen reihen. Hier ist nicht nur Marktplatz, sonderen Lebensraum. Der Fischmarkt in Dar ist nicht nur Umschlagsplatz, sondern auch ein ueberdimensionales Restaurant, gekocht wird am Pier, auf dem holzfeuer in verbeulten Aluschuesseln. Entpannt lassen wir uns an einem kleinen Tisch nieder, an dem die Locals gerade ihr Mittagessen einnehmen. Unseren Fahrer laden wir zum Mittagessen ein.
Rechts von mir sitzt ein gut gekleiderter Businessman, der Iphone und Blackberry in der Hemdtasche hat, links von mir vespert verdreckter Arbeiter in Oelzeug einen Fisch, der in Zeitungspapier gewickelt ist. Sofort kommen wir ins Gespraech. Wir waschen uns die Haende und ich verstaendige mich mit Haenden und Fuessen so gut wie es geht, Swhaili sprechen ja nur Eva und unser Fahrer.
Nicht im Geringsten habe ich Angst, dass etwas mit dem Essen nicht in Ordung sein koennte, trotz dessen dass der Fisch und die ganze Ware auf dem Aspalt in der puren Sonne dargeboten werden. Alles was wir essen gibt es zum 10fachen Preis in ansprechender Verpackung bei uns im Supermarkt und wir denken an den Weg, den all das Essen vom Meer bis auf den europaeischen Tish macht.
Der eigentliche Abschuss ist nicht der Mojito, den wir am Slipway trinken, einer reinen Tourigegend, die aber einen wunderschoenen Blick ueber den Hafen von Dar bietet. Den wirklichen Abschluss hatte Eva geboten, die den Beifahrersitz gegen den Fahresitz eingetauscht hatte und mit unserem Fahrer zusammen, eine abenteuerliche Rueckfahrt durch den Feierabendverkehr von Dar es Saalam hingelegt hat. Haraka haraka ha ina baraka ( Eile Eile bringt kein Glueck). Eine wahre Freude, den Einheimischen zuzuschauen, die innehielten, wie eine weisse Frau dieses Monster Safari Auto sicher diesen Verkehrsmoloch lenkte.......Eva: pole na kusoma. Gari nsuri. Ninapenda sana! Mimi furahi sana kusalemia Philipp na Tansania Usiku mwema.
Philipp
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