Uhuru Teil 2,
aufstehen ohne gleich in die Kirche zu gehen war ganz schoen. Nach einem Fruehstueck mit Ei und Brot geht es los. Wir moechten endlich schwimmen. Mr Kapinga sagt uns er wuesste einen guten Platz um dazu. Wir fahren etwas raus aus Mbamba Bay, entlang am See und vorbei an vielen schoenen Kokospalmen. Nach einem kurzen Sueck ueber eine Piste kommen wir an den See. Ein Schild begruesst uns mit Karibu im Biocamp. Klingt ja spannend. Die erste Ueberraschung, eine junges Maedel in meinem Alter gruesst uns auf Deutsch. Es handelt sich um Christina aus Tuebingen. Ihr Vater ist Tanzanier und hat dieses Camp hier gebaut. Ach ja der Vaetr ist ausserdem ein Freund von Vanessas Hausarzt. Die Welt ist mal wieder klein. Wir bekommen den schoenen Fleck hier gezeigt. Es ist wunderschoen und sehr natuerlich gebaut, direkt am Strand. Endlich ins Wasser,die Wellen sind sehr hoch und wir sind fast traurig das wir kein Surfbrett haben. Nach dem Schwimmen liegt man in der Sonne und sieht den Fischern zu wie sie die Einstammboote aus dem Wasser ziehen und den Fang am Stand verkaufen. Mama Lightness und Mr. Kapinga koennen beide nicht schwimmen und gehen nicht ins Wasser, zu gefaehlich sagt Mir Kapinga. Als wir bis Mittag in der Sonne waren, geht es zurueck nach Mbamba Bay zum Esssen. Wir gehen in die gleiche Huette wie gestern. Der Fisch steht in der Sonne und Fliegen erfreuen sich an seinem Duft. Auf der Felge steht eine Pfanne mit kochendem Oel, darin schwimmt ein Fischkopf und andere Stuecke. Es gibt wieder Reis mit dem Felgenfisch. Wenn ich das Gesammtbild ausblende schmeckt es wieder sehr lecker. Aber dann muss ich den Raum doch verlassen um nicht laenger auf den Fisch in der Sonne schauen zu muessen. Neben dem Tisch liegt auf dem Boden ein Kleinkind auf einem Kanga und schlaeft. Lightness ist auch Fisch und trinkt dazu Muttermilch. Nach dem Essen geht es an den Stand fuer die Schwestern Fisch kaufen. Mr. Kapinga verhandelt mit dem Fischer natuerlich muessen wir viel mehr bezahlen als ueblich, trauen uns aber nicht ohne Fisch zurueck in das Kloster, denn die Schwestern warten darauf. D
en Fisch zu kaufen dauert den ganzen Nachmittag. Mit einem leichten Geldbeutel und einer Schnur an welcher 15 dicke Fische baumeln geht es zurueck in den Landrover. Bevor es an die Heimfahrt geht, geht es nochmal in die Wellen. Das Suesswassermeer ist einfach so herrlich zum schwimmen. Fuer die Heimfahrt sichere ich mir den Platz neben dem Fahrer ganz vorne. Da es neben mir noch etwas Stauraum hat, wuenscht sich der Fisch auch vorne zu sitzen um besser durch die toten Auugen aus dem Fenster schauen zu koennen.I
ch freue mich ueber den Mitfaher und zeige ihm die Landschaft indem ich ihn aus dem Fenster halte. Das der Geruch dabei nicht ganz so streng ist, ist ein Nebeneffekt. Die Fahrt ist lang und wieder sehr hoplerig. Die Sonne freut sich ueber den Feierabend und zeigt uns die Berge wieder in einem goldenen Licht welches die typischen Baeume schwarz aussehen laesst. Der Fahrer erzaehlt mir bestimmt sehr spannende Dinge uber die Landschaft. Leider in Kisuaheli und so schweife ich wieder etwas ab. Wie ist es wohl an solch einem Ort geboren zu werden, wo man in der Regenzeit das Bett durch das Haus schiebt, weil es durch das Dach regnet? Eigentlich war mein Schulweg doch relativ kurz, wenn auch genau so bergig wie hier. Frauen sind wieder am Lehmziegel machen und trocken, dazu werden diese aufgeschichtet und mit Feuer von innen gebrannt. Wir fahren ueber eine Bruecke, unten am Fluss sitzt eine Frau und schaut nach unten, Ein Kind ist daneben auf einem Stein und schaut der Frau zu. Als wir ueber die Brucke fahren, sehe ich das am Boden ein Mann liegt und die Haende auf der Brust hat. Er hat einen Krampfanfall. Die Frau haelt ihm dabei den Mund auf damit er sich nicht auf die Zunge beist. Das Kind schaut zu. Um die Drei herum liegt Waesche verteilt. Der Fahrer brummt etwas als ich auf den Fluss zeige und gibt Gas. Nach dieser Begegung, eigentlich nur ein Augenblick, muss ich an Kigonsera denken. Die Arbeit im Krankenhaus wird bald kommen. Dann ist es wohl erst einmal vorbei mit Postkartenmotiven und Sternschnuppenwuenschen. Kigonsera ist bekannt fuer Gebutshilfe, eine Zahnstation und eine Ambulanz. Auch Verbennungen werden hier behandelt. Der Fisch macht sich bemerkbar indem er mir fast durch die Finger rutscht. Aufgewacht! Er wieder neben mir sitzen. Als Dank schliesst er Blutsbruderschaft mit meinem Kanga. Na Montag ist eh waschen auf dem Plan. Es ist N
acht als wir in Maguu ankommen. Die Schwestern freuen sich sehr ueber den Fisch und uns. Nach einem Abendessen geht es ins Zimmer. Muede aber erholt liegen wir in die Betten und plaudern. Morgen ist um 10Uhr Kirche, Erstkommunion. Wir muessen hier viel lernen was Nein sagen angeht und das Bild der Europaerer betrifft. Der Ausflug war sehr schoen, aber auch sehr Lehrreich was den Umgang im Alltag betrifft und der Gedanke welchen die Menschen hier von dem anderen Kontinent haben. Selbst unsere Lehrer waren teils etwas ueberrascht. Uhuru, da ist es wieder dieses Gefuehl wenn die Sternschnuppen fliegen und der Wunsch am Stueck ausgesprochen werden kann. Doch auch das kleine Feuer in der Huette nebenan erinnert an die Frau welche mit dem gesammelten Holz gerde fuer die Familie Ugali kocht.
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