Selber kochen und andere Katastrophen,
Es ist schon wieder Sonntag. Der Gang in den sonntaglichen Gottesdienst wurde von einem Besuch bei der Schneiderin unerbrochen. Christina hatte uns so frueh bestellt damit wir die von Ihr geschneiderten Roecke auch in die Kirche anziehen. Nach den 2 Stunden Kirche und einem Fruehstuck widmet sich der Vorbildsschueler dem lernen, und ich schreibe eine Email in der Zeit. Wir bereiten uns schon mal gedanklich auf das Koche am Nachmittag vor. Nach einem laengern Skypegespraech welches trotz leichtem Wind ganz gut gegangen ist, geht es dann in die Kueche. Der Herd ist aus, also muessen wir erst einmal Feuer machen. Wenn 4 Maedels versuchen ein Feur zu machen dann kann das etwas dauern. Ich stellte mir vor wir waeren alle in Felle gekleidet und die Maenner bringen gleich ein Mammut heim. Statt dem Mammut geht es ans Kartoffel kochen. Wir suchen Zutaten aus. Es gibt Essig, Oel und Salz. Fuer die Fleischkuechle bekommen wir schon gekochte Kuhfleischstuecke. Die Schwestern haben schon eine art Fleischwolf an den Tisch geschraubt. Waerend drei von und die Presse halten damit sie nicht vom Tisch kracht, drehe ich die Kurbel. Ja was tut man nicht alles fuer ein Stueck heimtaliche Kueche. Das Endprodukt schmeckt.......ich habe mich fuer Fisch und Reis entschieden. Der Tomatensalat war ganz lecker. Das Wort Tomate heisst auf Kisuaheli Nyany, was gleichzeitig auch Oma bedeutet. Angesichts einer runzligen Tomate auch nachvollziehbar. Beim Essen uebe ich mich darin aus Uglai in der Hand kleine Kugeln zu formen und diese mit Gemuese und Fisch moeglichst elegant zu essen. Das Gelachter um mich herum ignoriere ich wieder einmal und esse mit der Elgenaz eines Kiboko(Nilpferd oder Hippo) weiter. Am Schluss jedoch muss ich mein benutztes Besteck doch zum Spuelen geben. Ich kaufe noch bei Maria am Kiosk ein. Eigentlich immer sehr nett, waere da nicht die Angewohnheit von Maria unbedingt meine Perlenohrringe zu wollen. Staendig zeigt sie darauf und sagt Naombe=geben. Wieder einmal ist mein Kisuaheli akut schlechter als vor 10 Minuten und so kann ich meine Orringe behalten, Ich ueberlege diese zu entfernen um solchen unangenehmen Situationen kuenftig zu entgehen. Oh liebe Maria leider liebe ich meine Perlen zu sehr. Sie nicht nicht einmal verkaeuflich. Voller Begeisterung lese ich von meiner liebsten Schwester das der Vfb mal endlich gewonnen hat.Ole Ole aber auch im tansanischen Tv kommt deutscher Fussball. Nur halt nicht der Vfb.(Pauli uebrigens auch nicht) Seit einer Woche werde ich jeden Morgen in der Kirche von einer Schuelerin angelacht.. Ist um 7Morgens auch nicht schwer ueber mich zu lachen. Heute hab ich das Maedel mal abgepasst und mich vorgestellt und erfahren das sie Franziska heisst. Wir moegen uns sofort! Spaeter am Abend suche ich sie auf dem Schulhof um sie als persoehnlichen Kisuahelilehrer anzustellen. Als ich sie nicht finde schickt Sr. Janeth sofort 3 Schueler los sie zu suchen. Sie drueckt mich ganz lieb und wir verabreden uns fuer jeden Tag eine halbe Stunde Kisuaheli sprechen und lernen.Morgen sehe ich endlich klein Josepho wieder, werden dann mal faules Ei spielen. Wenigstens werde ich diesmal nicht zwingend in der Mitte stehen. Schon senkt sich die Nacht ueber Maguu, schnell kommt sie,und sehr sehr dunkel. Einzigartig sind die unzaehligen Sterne, und immer wieder zieht eine Schnuppe den Himmel entlang und verglueht. Schnell denke ich an den immergleichen Wunsch und blasse gemuetlich den Rauch meiner heimlichen Ziggarette in den Himmel. Truegerische Romantik, leider verblasst du mit jedem Tag ein bisschen.Sind doch lauter Postkartenmotive meist von Leid begleitet. Um so mehr denke ich an meine Lieben daheim. Tansania verzaubert, keine Frage. Doch schon nach2 Wochen stellen wir in Gespraechen fest das wir einen Vorgeschmack mitbringen. Welcher, und wie man damit umgehen lernt wird sich zeigen. Usku Mwema liebe Freunde. Oder wie man auch sagt: Lala salama.
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