Sonntag, 29. Dezember 2013

Die Polizei von Zanzibar, dein Freund, Patient und Ehemann

Um die Insel zu erkunden, mieten wir uns einen kleinen, zuegigen Suzuki. Auf dem Weg um die Insel kommen wir an vielen Polizeistationen vorbei. Jeder haelt uns an. Eigentlich nur zum plaudern. Der Erste fragt mich ganz geschickt aus. Erst als er mir seine Nummer gegeben hat, duerfen wir weiter fahren. Ob ich einen muslimischen Polizisten heiraten moechte? Eigentlich gerade nicht. Wir fahren in den Norden, Dort gibt es wunderschoene Straende aber auch eine sehr hohe Anzahl an Italienern. Selbst die Massai welche am Strand auf Brautschau stehen, gruessen mit Ciao Bella.  Auf der Rueckfahrt an der Polizeischranke plaudere ich wieder mit dem Polizist. Als er erfaehrt das ich Krankenschwester bin, erfahre ich das er wohl einen beidseitigen Achselpilz hat. Er bringt mir Zettel und Stift. Nach aufschreiben einer Creme und Tips fuer die Kleidung duerfen wir die Schranke passieren. Bei jeden Halt muss man hier als Frau etwa 5 Minuten Plauderzeit einplanen. Wir sehen Straende wie aus Reisemagazinen und lernen die nettesten Leute kennen. Jeden Abend wenn wir wieder in die Marleykommune kommen, schwebt der Geist von Bob  ueber uns. Zanzibar lullt dich ein  mit seinen Geruechen und den Straenden, das Meer zeigt Farben welche sich nicht in Worte beschreiben lassen.Es ist ein Ort des Vergessens Aber auch hier stehen Lehmhuetten neben gut bewachten Hotelanlagen. Man darf zum Fruehstueck Rum and Coke trinken und Der Rauch in der Luft riecht irgendwie anders. Wir lieben diese Insel und der Abschied wird schwer. Aber der Geldbeutel sehr leicht. Ich sehe auf meinen Tefefon 5 Anrufe in Abwesenheit von dem Polizist. Zum Glueck ist das Auto abgegeben. Silvester naht, wird doch dieses Jahr das Dach des Marienhospitals gegen den Strand eingetauscht. Sekt gibt es auch. Poa

Dienstag, 24. Dezember 2013

Bob Marley,s Geist ueber Zanzibar

Wir kommen an in einer Mischung aus Marokko und tropischer Karibik. Unser Hotel ist eine  große Kommune und wüsste ich es nicht besser, so würde ich sagen das Bob Marley hier geboren ist.  Auf jeden Fall schwebt sein Geist über uns in der Luft.  Hier ist alles sehr Poa. Poa und ein Handschlag. Sofort lieben wir unsere Insel der Ruhe.  Wehmutstropfen sind die Preise auf Sansibar. Nicht zu vergleichen mit unserem Leben im Süden.  Alles ist ausgerichtet auf Tourismus. Der Strand ist Kilometer lang sein und eine Minute vor unserer Haustür. In einem Tagesausflug nach Stone Town finden wir das Pluderhosenmekka. Auch eine Kosmetikerin welche sich für uns Tomaten in das Gesicht reibt kann mit ihren sensationellen Produkten überzeugen.  Was liebe ich an Sansibar?  Man treibt durch Gassen und sieht viele geheimnisvolle Türen hinter welchen man meist Karibu hört. Allerdings ist Sansibar doch wirklich ein anderes Tansania.  Eine für sich entwickelnde Kultur. Man erlebt die verschleierten Menschen als sehr freundlich und hilfsbereit. Viele bunte Tücher beleben das sansanische Bild. Wir fühlen uns nicht unwohl sondern werden aufgenommen in den touristischen Schutz der Insel. Kinder im kleinsten Alter sehen mit Kopftüchern so süß aus wie das kleine Gespenst. Wir werden Weihnachten am Strand verbringen. Ich habe eine Flasche Aperol gefunden und werde diese an der Bar abgegeben.  Und im Rufe des Vorbeters der Moschee denken wir an unsere Liebsten daheim.  An Freunde und Familie. Singen ein Weihnachtslied und freuen uns über Lichterketten in Palmen. Kirche wird ausfallen da es bei uns keine gibt.  Tansania ist selbst nach fast 6Monaten immer noch ein Abenteuer. Die Menschen hier wünschen uns schöne Weihnachten, und mit dem Islamhut auf dem Kopf freue ich mich um so mehr darüber.  Übrigens auch wenn das Essen für Tansania sehr teuer ist, sensationell mit diesen Gewürzen und der Kokosnuss. 
Schöne und fröhliche Weihnachten. Friedlich und erfreuend sollten diese Tage sein.  Und während wieder der Geist von Bob über dem Lagerfeuer schwebt, finde ich es auch ziemlich poa hier in bwejuu. Direkt neben Paje.  Skukuu njema.

Freitag, 20. Dezember 2013

Im Schutze der Touristengruppe.

Die Zeit ist noch zu frueh, aber eine Grupppe von Pluderhosen und Haarknoten macht sich auf um Bagamoyo zu erkunden. Wir werden von einem Leiter begleitet. Am Anfang  des 19. Jahrhunderst landeten die ersten Missionare in Bagamoyo, ab den 60. Jahren des selben Jahrhunderst wurden in Bagamoyo dann Laugenbrotechen und Wurst hergestell. Die Deutschen waren gelandet. Im Mueseum liegt ein Zeitungsausschnitt, wie erziehe ich einen Neger zu einem guten Plantagenarbeiter. Auch ueber die Umformung der Nase wird geschrieben. Der Ort zeigt uns seine volle Romatik. Der indische Ozean hat sich die schoensten blauen Farben angezogen und die Palmen wiegen sich in einem Windchen. Blumen ueberall. Wir kommen an der Kunstakademie vorbei. Die bekannteste in Tansania. Die Schueler geben gerade eine Vorstellung in traditionellem Tanz. Maenner und Frauen tanzen und stellen die Arbeit auf dem Feld da. Jana und ich nehem Platz und schauen uns die Schueler an. Es laesst sich schwer beschreiben wie unglaublich diese Taenze sind. Muss ich doch eingestehen das die Tanezer mindestens so heiss sind wie die Aussentemperatur. Wir sind uns alle einig. Schaerflingsalarm. Aber wir wollen ja  die Stadt anschauen. Wir sehen alte Haeuser, von unseren Landsmaennern gebaut. Es ist ein wunderschoener Ort und Touristen keine Seltenheit. Anders als bei uns im Sueden, sehen wir viel Haut und lange Haare. Morgen geht es nach Dar. Nach einem Essen beim Italiener wird uns die Insel rufen. Ich werde auch meinen Besuchen unbedingt Bagamoyo zeogen muessen. Es lohnt sich diese Stadt zu sehen, und diese Freunde ueber die tansanische Schoenheit zu erleben.

Mittwoch, 18. Dezember 2013



Kokosmelonen und Palmenvollmond.

Bagamoyo ist einen Besuch wert. Geschichtlich ist hier ein wichtiger Ort, landeten hier doch die ersten Missionare um die Sklaven frei zu kaufen bevor diese nach Zanzibar geschickt werden. Es ist Abend. Der Vollmond gibt uns sein hellstes Licht um den Weg zum Strand zu zeigen. Durch die Ebbe ist das Meer sehr weit weg. Der Schlick glitzert hell und der Mond zeigt eine Strasse auf welcher ich nun laufe. Es ist der volle Moment der Romantik. Unser Massai begleitet uns. Er sitzt im Wind im Sand. Seine Tuecher flattern im Wind und der Stab liegt daneben. Im Vollmondlicht ein perfektes Postkartenmotiv. Dann werden schnell mal 10.000 Shilling nach Deutschland telefoniert mit einem Freund. Wachsen Melonen auf Palmen fragt mich ein Freiwilliger? Ich stelle mir eine Melonenpalme vor. Hat die Melone einen Geschmack nach Kokos? DerUnterschied an der Kueste ist sehr gross zu dem laendlichen Kigonsera. Die Menschen hier beachten uns nicht sonderlich. Ich sehe Frauen in kurzen Roecken und Hosen, Mzungus laufen am Strand, Boote mit Segel geben uns wieder die schoensten Bilder. Es ist das Gefuehl von Urlaub. Palmen  und Meer, Melone und Kokos. Ganz laut ruft die Insel. Wir kommen.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Bagamoyo oder 38.Grad mit Jingle Bells

Es ist heiss, es hat 38.Grad. Es werden ueberall weihnachtliche Dekorationen verwendent. Waehrend wir durch die  Sonne laufen, welche meinen Sonnenbrand noch streichelt, gibt uns ein Musikstandt die Freude ueber Jingle Bells. Ich kaufe in der Apotheke ein 100%Aloe Vera um meinen Sonnebrand zu kuehlen. Sind sorgar noch Stueckchen der Pflanze enthalten. Unser Zwischenseminar in Bagamoyo beginnt heute. Freiwillige aus ganz Tansanien trudeln in Dar es Salam ein. Auch Kenia und Simbabwe sind vertreten. Der klassische Freiwillige: gerade die Schule beendet, traegt er bunte Pluderhosen und die Haare zu einem Knoten geschlagen. Ich zaehle heute etwa 10 Pluderhosen, mit Elefanten und Mustern verziehrt. Ich lausche den Gespraechen in dem Bus. Kenia geht voll auf Trommeln ab! Erzaehlt einer. Die Freiwilligen erzaehlen sich von den Schulen und Kindergaerten in welchen sie arbeiten. Wir fahren, bzw. schleichen im Stau nach Bagamoyo. Wir schlafen ganz nah am Meer. Da ich mal wieder die Aelteste der Gruppe bin, kann ich mich entspannen und das Seminar verfolgen. Gruesse an Vera: selbst Rubenstein hat es nach Tansania geschafft. Klasse fuer die Wimpern. Lala Salama

Freitag, 13. Dezember 2013

Gasteintrag von Philipp : Auf Safari durch den Nationalpark Dar es Salam

Nun ist es soweit, ich bin dieser brodelnden Metropole Tansanias angekommen, frisch vom Kilimanjaro runter, es ist staubig, heiss und im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend.
Nach einem entspannten Abend in unserer Lodge starten wir mit unserem Fahrer in Richtung Innenstadt, lets go downtown. Das Fahrzeug aehnelt einem Panzer der Marke  Landcruiser, keine Afrikan road kann uns etwas anhaben. Es sind Schlagloecher und Fahrwege, sie den kuensten Offraoder nur traeumen lassen und so werden wir erstmal ordetlich durchgeschuettelt bis wir unser errsten Ziel erreichen. den KariakooMarket.
Bereits als wir ankommen stellen wir fest, dass es kein einfachen Unterfangen wird sich hier durchzuschlagen, die Strassen sind mehr als voll, der beruehmte traffic jam Dar hat uns fest im Griff. Das Auto wird foermlich belagert von Strassenverkaeufern, die Zeitungen, Getraenke oder sonstigen Nippes an uns los werden wollen. Wir sind einfach nur stuck, um uns tobt das Leben auf der Strasse. Toastbrot stapelt sich Meterhoch auf Mopeds und wird verkauft, daneben gibts Autoreifen oder nen Gartenschlauch zu erwerben.
Eine nette Dame weist uns dann irgendwann einen  Parkplatz zu und unser Fahrer parkt in einer Parkluecke, die eigentlich keine ist. Egal Tuer auf und los. Und das ist der Moment in dem wir die 30 Grad im Auto gegen die 40 Grad auf der Strasse tauschen. Es ist ungefahr wie beim Tauchen an dem Moment, an dem man die Wasseroberflaeche verlaesst und es heisst, lets go down.
Voellig ungewoht ist es sich in einer Gegenwart zu bewegen, in der man selbst erstmal der Fremdkoerper ist und alle anders aussehen als man selbst.
Es ist nicht Scheu, sondern Respekt, mit dem wir uns zwischen den Zahlreichen obst und gemuesestanden bewegen. Die Leute kaufen ein, erledigen ihr Tagesgeschaeft und man sieht immer wieder Armut durchblitzen, die erschreckt. Es sind Gedanken und Eindruecke, die so zahlreich sind, dass weder Auge noch Verstand alles aufnehmen koennen, und so laesst man sich einfach treiben in dieser quellenden Stadt. Die Haendler aus dem Umland bieten alles an, was man sich nur vorstellen kann, Holzbretter mit Fruechten deren Namen und Aussehen voellig unbbekannt sind wechseln sich ab mit Staenden, an denen Reissaecke, Bohnen, Nuesse und Ingwer , Zimt verkauft werden.
Das Swahili von Eva und unserem Fahrer helfen uns immer wieder den richtigen Weg zu finden, wir koennen alles, was wir  wollen ausprobieren. Anstengend ist allein der Weg durch die vielen neuen Sachen, die Menschen hingegen empfangen einen mit offenen Armen wenn man Neugier zeigt. Und so bewegen wir uns nach kurzer Zeit voellig frei und interessiert zwischen den dichten Marktstaenden.
Wir schaffen es langsam in die grosse ueberdachte Markthalle reinzukommen, Gewuerze aller Art werden hier verkauft, die Regale und Eimer mit Sachen stapeln sich in enorme Hoehen, unser Fahrer erklaert uns immer wieder was was ist und wie was zubereitet wird. Man kann es gar nicht fassen man wird regelrecht geflutet, Stapel mit Kangas, Schuhverkaeufer und Keidung fuer Kinder welche die Quailtaetspruefung nicht im Geringsten bestehen wuerden, werden verkauft.
Es ist die enorme Masse an Gegenstaenden, die einen zu erschlagen droht. Eva ist auf der Suche nach einem Abendkleid, keine leichte Aufgabe hier irgendetwas herauszufiltern.

Unser Fahrer hat ein Tuch dabei (selbstverstaendlich in den Tansanianischen Nationalfarben), mit dem er sich immer wieder den Schweiss von der stirn wischt....haetten wir das nur auch gemacht. Fotos machen wir mit Absicht keine,auffallen tun wir (insbesondere ich wegen meines nicht sonderlich aussgepraegten Afrikanischten Teints) eh, und so speichern wir das Erlebte lieber im Kopf.

Nach 3h sind wir am Auto und fahren wieder durch den dichten Dar Jungle in richtung Fischmarkt. Erwahent sei hier unser tapferer Fahrer, der nie das Lachen verloren hat, auch wenn wir mit 100 anderen Autos, Motorbikes und Daladalas auf einer 50qm Kreuzung gestanden sind, wir nehmen es easy und rauche aus dem Fenster raus, und es macht echt riesen Spass.

Nach einer kurzen Fahrt sind wir am lokalen Fishmarkt von Dar angekommmen. Riesige Bottiche mit frischem Fisch, dampfende Poettte mit frischem Hummer, massenhaft Leute in Gummistiefeln praegen die Szene, wieder sind wir die einzigen Mzungus (weisse). Hier wird Fracht vom grossen Ozean geloescht, verhandelt, diskutiert, Frauen in bunten kleidern tragen koerbe mit Fischen nach Hause, waehrend aufgeregte Maenner um die besten Preise feilschen. Die Fische, Innereien, Tintenfische liegen auf alten Holztischen aus um die sich die Menschen reihen. Hier ist nicht nur Marktplatz, sonderen Lebensraum. Der Fischmarkt in Dar ist nicht nur Umschlagsplatz, sondern auch ein ueberdimensionales Restaurant, gekocht wird am Pier, auf dem holzfeuer in verbeulten Aluschuesseln. Entpannt lassen wir uns an einem kleinen Tisch nieder, an dem die Locals gerade ihr Mittagessen einnehmen. Unseren Fahrer laden wir zum Mittagessen ein.
Rechts von mir sitzt ein gut gekleiderter Businessman, der Iphone und Blackberry in der Hemdtasche hat, links von mir vespert verdreckter Arbeiter in Oelzeug einen Fisch, der in Zeitungspapier gewickelt ist. Sofort kommen wir ins Gespraech. Wir waschen uns die Haende und ich verstaendige mich mit Haenden und Fuessen so gut wie es geht, Swhaili sprechen ja nur Eva und unser Fahrer.
Nicht im Geringsten habe ich Angst, dass etwas mit dem Essen nicht in Ordung sein koennte, trotz dessen dass der Fisch und die ganze Ware auf dem Aspalt in der puren Sonne dargeboten werden. Alles was wir essen gibt es zum 10fachen Preis in ansprechender Verpackung bei uns im Supermarkt und wir denken an den Weg, den all das Essen vom Meer bis auf den europaeischen Tish macht.

Der eigentliche Abschuss ist nicht der Mojito, den wir am Slipway trinken, einer reinen Tourigegend, die aber einen wunderschoenen Blick ueber den Hafen von Dar bietet. Den wirklichen Abschluss hatte Eva geboten, die den Beifahrersitz gegen den Fahresitz eingetauscht hatte und mit unserem Fahrer zusammen, eine abenteuerliche Rueckfahrt durch den Feierabendverkehr von Dar es Saalam hingelegt hat. Haraka haraka ha ina baraka ( Eile Eile bringt kein Glueck). Eine wahre Freude, den Einheimischen zuzuschauen, die innehielten, wie eine weisse Frau dieses Monster Safari Auto sicher diesen Verkehrsmoloch lenkte.......Eva: pole na kusoma. Gari nsuri. Ninapenda sana! Mimi furahi sana kusalemia Philipp na Tansania Usiku mwema.
Philipp








Montag, 9. Dezember 2013

Achtung! Mangobaum kann erschlagen

Wie schon geschrieben, hat der Regen die Natur in ein gruenendes Wunder verwandelt. Die Mangos kann man nun endlich essen, und die bestellten Felder haben schon 10 cm grosse Maispflanzen stehen. Hier scheint alles schneller zu wachsen, Haare, Naegel, die Pflanzen und die Kinder. Durch die Last der Fruechte brechen nun immer wieder schwere Mangozweige ab. Nicht selten haben wir Patienten welche von einem solchen Ast getroffen wurden. Ich habe einen neuen kleinen Freund. Den Namen kenne ich noch nicht. Er ist etwa 2 Jahre alt und sieht aus wie aus einer Windelwerbung. Glanzmurmelaugen, schwarze, schoene Haare und ein wunderschoenes Gesicht. Der einzige Einwohner von Kigonsera welcher mir noch Mzungu hinterher ruft. Seine Mama schimpft ihn dann immer und sagt geh und gruesse Dada Eva! Geht sie aber nur einen Schritt auf mich zu, faengt der Knirps an zu heulen! Gestern bei meinem Sonntagseinkauf fuer die Kueche, ruft ploetzlich ein Stimmchen EVVAAAAA. Als ich mich umdrehe laeuft mein Windelzweg auf mich zu. Ich warte ob er gleich wieder heult. Aber da steht er vor mir und streckt die astduennen Aermchen aus um sie mir auf den Kopf zu legen. Ich buecke mich und er sagt mit einer aengstlichen Stimme shikamoo. Ich muss so lachen, das ich gar nicht  Antwort geben kann. Ich ueberlege ob er wohl noch zu den etwa 15 Kindern in meinem Handgepaeck platz hat, damit ich dann in Suttgart meinen eigenen Kindergarten aufmachen kann. Werde wohl Uebergepaeck haben. Heute ist Feiertag. Tag der Freiheit. Uhuru! Ich habe fast frei und meine lieben Kollegen daheim starten eine neue Woche am geliebten Montag. Pole sana :-). Doch wer will schon einen Tag nur faulenzen? Also werde ich heute den Roentgenraum in Angriff nehemen und die Grundplaene zeichenen mit dem Techniker zusammen! Siku njema.

Samstag, 7. Dezember 2013

POLE SANA

Es gibt in Tansania doch einige Dinge welche tief verankert sind. Ausser Ugali und Bohnen gibt da z.B. noch das Wort POLE, welches ein paar Zeilen verdient hat. Pole hat viele Bedeutungen und wird sehr oft verwendet. Ohne viel zu erklaeren hier ein paar erklaerende Begriffe  der Pole verwendungen.
POLE na kazi= sorry das du arbeiten musst, oder das du arbeiten und Geld verdienen darfst.
POLE na safari= verzeihung fuer die Reise, sagt man zu einem Reisendem oder Gast. Ich finde meinen Schluessel nicht mehr, darauf der Andere= Pole sana.Tut mir sehr leid. Verschluckt man sich und hustet, Pole! Verbrennt man sich die Finger, Pole. Stirbt eine Person, Pole sana! Pole oder Pole sana wird eigentlich bei allem was nicht toll ist verwendet. Man gewoehnt sich schnell an dieses Wort. Ich frage mich wie ich das in Deutschland wohl ersetzen kann? Komme ich zu spaet kann ich nicht mehr einfach pole sana sagen. Ist das Propofol aus= pole sana! Du hast Dienst heute? Pole sana! Dieses Wort verdient den Ausdruck SENSATIONELL! In der Klinik hat sich nun ein neues Projekt aufgetan. Wie baut man einen Roentgenraum? Da wir aus Deutschland ein Roentgen gesponsort bekommen haben, braucht man auch nun den Raum dazu. Der Umbau gestaltet sich sehr teuer und die Kosten muessen irgendwie gedeckt werden. Nach einem heutigen Treffen mit dem Spender aus Deutschland wurden genaue Angaben gemacht und ein Plan erstellt. Der Dr. sagt doch sehr genau wer fuer die Umsetzung zustaendig ist und das der Raum auch bis Maerz fertig sein soll. Na dann kann es ja los gehen! Werde gleich mal im Urlaub in Daressalam ein paar Sachen einkaufen duerfen die es hier sonst nicht gibt. Es macht aber auch Spass so ein wichtiges Projekt zu leiten, und eigene Ideen einfliessen zu lassen! Maerz ist ja nicht gleich Morgen da muss man ja wohl ein WC zur Dunkelkammer umabuen koennen!
Die Mitarbeiter sind auch sehr motiviert ueber dieses Vorhaben. Bald werde ich auf die erste Person aus Stuttgart treffen in Dar. Am ersten Abend ist erst einmal Pizza angesagt nach etwa 3 Monaten Ugali. Pole na chakula.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Heute

Heute, am Morgen nach dem gestrigen Abend, komme ich in den neuen Verbandsraum. Verwundert beleibe ich stehen da wohl der Schmutzraum in den Wundenraum verlegt worden ist. Oder ein schwerer Verkehrsunfall wurde gerade behandelt. Schnell ist beides ausgeschlossen. Ich rufe meine Kollegen zusammen und wir reden ueber den Verbandsraum wie er hinterlassen werde sollte, und wie der Naechste ihn gerne haben moechte. Nach diesem Gespraech verteile ich noch gefundene Sterne an den Tueren fuer die Deko. Vanessa kommt auf einen Besuch beim Daktari ya Meno vorbei mit einem Kind aus Loreto. Dann steht auch schon Amos da, welcher fuer 3 Wochen nach Mbaya geht, und nun kommt um um sich zu verabschieden. Ich lade ihn auf einen Tee  ein. Er nimmt den Beutel, oeffnet ihn und schuettet den Inhalt in das heisse Wasser. Ich geben Amos einen neue Tasse und lege den Beutel ins Wasser. Safi ist krank. Kaum am zunehmen und der Schwanz ist nicht mehr geringelt. Werde mal  Denis um Rat fragen, schliesslich ist er nicht nur Lehrer sondern auch Schweinezuechter. Morgen kommt der Max auf Besuch. Wir werden den Tag in der Kueche verbringen um Plaetzchen zu backen, und Pilau kochen. Jioni njema
Werde am Samsrag in der beeindruckensten Kirche von Kigonsera beten. Hier das Foto dazu
na kesho siku njema

Dienstag, 3. Dezember 2013

Wenn das Latein am Ende ist

Ist doch Maria gestern mit grossen Schmerzen im Bauch bei uns eingeliefert worden. Ich besuche sie in ihre Zimmer. Von Schmerzen gekruemmt liegt sie im Bett und sagt nicht viel. Wir beschliessen sie nach Peramiho in das Krakenhaus zu verlegen. Schon das Einladen in den Landrover macht grosse Probeme. Im Krankenhaus angekommen werden wir von allen Menschen einfach nur angestarrt. Die Leute bleiben stehen, und strecken den Hals. Jeder, wirklich jeder starrt als waeren wir eine Truppe von einem anderen Planeten. Ich versuche Maria mit Kangas zu verdecken, leider nicht ganz einfach. Der Arzt schickt uns zum Abdomensono. Es handelt sich wohl um eine Ovarialzyste. Op wird wegen der Vorerkrankung nicht gemacht. Am Auto verlasse ich Maria kurz um de Fahrer zu holen. Als ich zurueck komme hat sich eine grosse Traube um das Auto gebildet. Maria sitzt auf dem Boden und die Leute stehen herum und schauen sie an. Manche strecken ihr Geldscheine entgegen. Wir laden sie wieder in das Auto und bringen sie in ihr Haus. Ich kaufe unterwegs noch Schmerztabletten. Es ist sehr ungut, dieses Gefuehl das da nix gemacht werden kann. Ich werde sie noch einmal besuchen vor der Reise.

Sonntag, 1. Dezember 2013

1 Advent und willst du meine Frau werden?

An diesem flauschigen Sonntag beschliesse ich Plaetzchen zu backen, da eine Freundin mir ein Backset mitgegeben hat. Sei umarmt Anja. Ich muss schon lachen da auf dem Rezept etwas von 480 Gr.  und 240 Gr. steht. Waage gibt es keine. Ich nehme meine Augen um zu wiegen. Schon steht auch schon das Kuechenmaedchen neben mir und hilft mit grosser Begeisterung. Wir fertigen Plaetzchen mit Kokos und Zimt. Sehr lecker. Nach dem Mittagesse folge ich einer Einladung, nach Mkako den naechsten Ort zu gehen. Denis ist der Meinung in meinem Alter sollte man doch nicht mehr ohne Ehemann sein. Also hat er sich auf die Suche gemacht nach einem geeigneten Gegentueck. John ist Headmaster einer Sekundarischule in Mkako. Wir
treffen uns in Mkako auf ein Kaltgetraenk. Denis und noch ein Freund sind auch dabei. John ist tatsaechlich auch ein ganz netter, aber sehr schuechtern. Ich beschliesse das Treffen so kurz wie irgend moeglich zu fassen, ich will ja nicht heiraten in Kigonsera sondern arbeiten. Wir verabreden uns auf kommenden Freitag. Oder naechste Woche. Denis ist nun ganz im Glueck und ich habe wieder meine Ruhe. Es regent wieder viel heute. Aus dem Boden wachsen nun die wunderschoensten Blumen. Farben welche das Herz vor Freude schneller schagen lassen. Der Regen nimmt mit den Tagen zu. Vanessa und ich freuen uns nun sehr auf die Insel. Im Krankenhaus muss ich nun nach dem Mann mit der Handverletzung schauen. Ich habe zwar einen taeglichen Verbandswechsel angeordnet, doch ist der Weg dem Mann wohl manchmal zu weit. So neigt sich langsam mein Vorrat an Pflastern und Mullbinden dem Ende zu,  was sehr schade ist. Heute sind auch unsere Zertifikate aus Mbinga gekommmen von dem Seifenseminar. Bin nun tatsaechlich zertifizierte Seifenmacherin, obwohl das Seminar auf Kiswaheli war und ich nur ein paar Woerter verstanden habe.Ganz gluecklich sind wir mit unseren Zetteln, ich habe sogar 2 bekommen, noch eines fuer Deutschland. Am Abend sind noch 3 Plaetzchen uebrig. Werde dann wohl mehr Zeit in der Kueche verbringen, da schon Nachschub angefordert worden ist. Abends schaue ich mit Sr. Jessca Bilder meines Abschiedsfestes an und bin wieder einmal ganz geruehrt wer denn da alles gekommen ist. Oder auch nicht. Es gruent so gruen wenn tansaniens Blueten bluehen. Lala salama

Freitag, 29. November 2013

Moechtest du ein Insekt essen? Und ein herzliches Danke

Zu beginn der Regenzeit kommen doch sehr wunderliche Kreaturen aus den Loechern gekrochen. Ich erwache puenkltich zur Kirche und steige aus dem Bett. Schlaftrunken merke ich eine farbliche Veraenderung meines Bodens. Als ich auf den Boden stehe, erklingt ein leises knacken. Der Boden bewegt sich. Tausende von schwarzen Kaefern laufen uebereinander und auf meinem Boden. Ich ueberlge kurz einen Herzanfall zu bekommen, beschliesse aber das es noch zu frueh ist. Also knacke ich ins Bad und gehe in die Kirche. Nach verlassen des morgendlichen Gottesdienstes sitzen viele Kinder auf dem Boden und sammeln eben diese Kaefer ein. Ich gehe zu einem Schueler und schaue es mir genauer an. Das Kind grinst mich an und steckt sich einen Kaefer in den Mund. Mein Gesundheitszustand aendert sich. Da grinst das Kind noch mehr und streckt mir einen Kaefer entgegen. Ich versuche zu lachen und mich aus dem Staub zu machen. Leider hat sich wohl ein heimlicher Kreis um mich gebildet und eine Meute ruft auf Kiswaheli ; Kula=iss! Um die Ehre zu retten denke ich an Laugenbroetchen, bitte den Kaefer um verzeihung und schlucke. Etwas Salz waere nett gewesen. Gerade haben wir schoenen Besuch in Mbinga, Sr. Anna-Luisa und ihr nettes Team sind da. Und da kommt der Oberhammer- liebe Mama von Sr. Anna-luisa ich bin ja einfach nur begeistert. Weihnachtsmandeln! Dankeschoen!  Kommt ein Patient heute in die Klinik, welcher einen Finger weniger hat und der halbe Handruecken fehlt. Waehrend ich die Wunde naehe, erzaehlt er das er beim einschlafen von einem Mann mit Buschmesser angegriffen wurde. Diese grosse Verletzung nur mit Lidocain zu naehen finden wir beide unangenehm. Mir wird erzaehlt das es dabei wohl um Frauengeschichten handelt. Irgendwie fehlt da die Romantik. Kigonsera ist nun voll fast fertig bestellter Felder. Dezember kommt.  Waehrend der Schnee auf die Palmen faellt packe ich mein Snowboard und suche einen Lift (unter Palmen boarden). Nein Spass, aber die Natur ist wirklich ein Wunder, auch die Mennschen welche hier leben. Aber muss Mann denn gleich einen Finger amputieren? Eine gebrochene Nase haette auch gereicht. Siku njema

Dienstag, 26. November 2013

Regenzeit und Schneetraum

was wuerde man nur ohne ein soziales Netzwerk machen? So erfahre ich nun unzaehligen Personen ueber Schnee und Weihnachtsmarktbesuche.Die Angeboter der akutellen Schneeausfahrten flattern taeglich per Email ins Postfach. Auch hier hat sich die Wetterlage sehr geandert. Der Regen hat angefangen. Von eine Tag auf den Anderen. Es schuettet zeitweise wie aus Eimern und das ziemlich oft. Meine Gummistiefel und ich haben uns schon zu Freunden entwickelt und ich freue mich damit immer durch den roten Matsch zu laufen. Die Landschaft aendert sich. Kigonsera gleicht nun einem Jungle aus gruenen Bauemen und Lianen. Die Mangoaeste sind nun so schwer das sie einfach vom Baum brechen was sehr unangenehm Folgen haben kann. Die Luft riecht nach feuchter Erde. Hier zeigt sich nun ueberall das gleiche Bild. Jeder der laufen kann, hat eine Hacke in der Hand und macht das Feld. Die Schueler muessen um 6 Uhr raus aufs Feld und umgraben, alle Menschen welche einen Besitz haben machen sich ebenfalls daran die Felder zu bereiten. Dies ist eine grosse Arbeit da die Felder etwa unsere Groesse haben aber nur mit der Hand umgegraben werden. Auch die Tiere aendern sich. So kommen in der Dunkelheit tausende von hubschrauberartigen Fliegen zum Vorschein. Gestern gab es wieder einen Besuch bei Maria, diesmal mit unserem Doc. leider wurde der schnell zu einer Sectio gerufen, und wir mussten wieder zurueck. Ja ein Arzt ist eben nicht genug hier.. Liebe Gynaekologen, wenn ihr euer Handwerk unter erschwerten Bedinungen versuchen wollt, Sectios auch nur mit Opschwester macht, und das Land sehen moechtet, kommt nach Kigonsera. Hier wird jeder Arzt mit offenen Armen empfangen, auch fuer eine kurze Zeit. Gerade ist auch Besuch aus Untermarchtal in Mbinga und wir freuen uns sehr darueber. In der Klinik bin ich nun dabei einen neuen Wundversorgungsraum einzurichten. Regentropfen die an mein Fenster klopfen....

Freitag, 22. November 2013

Schwein auf dem Motorrad und Ziege auf dem Landrover

Wie ist das mit der Fortbewegung in Staedten und auf dem Land? Werden fuer groessere Strecken die Busse genutzt, so kann man fuer kleine Abschnitte die Pikipikis nehmen. Eine Fahrt kostet meist egal wie lang, 1000 tsh. Der Vorgang sieht etwa so aus: man sucht sich einen der vielen Fahrer aus und fragt ihn ob er gerade frei ist. Nun wird alles was transportiert werden muss aufgeladen. Es kann sich dabei um ein Schwein handeln, eine Matratze, Kisten mit Getraenken oder auch ein Sack Ugali. Nach dem die Dinge ihren Platz gefunden haben, nimmt der Fahrgast seinen Patz hinter dem Fahrer ein. Helm hat nur der Fahrer. Auch Verena und ich teilen uns ein Pikipiki als wir von einem Besuch bei Max zurueck in unser Kloster fahren. Da ich ein Keid trage und Verena eine Rock, bekommt sie meinen Kanga und kann normal damit hinter dem Fahrer sitzen. Ich  sitze dann wie im Damensattel auf dem Gepaecktraeger da man ja mit Kleid nicht unbedingt normal auf einem Motorrad sitzen sollte. Nun sind wir 3 Personen auf der Maschine und es geht los. Ganz flauschig so eine Fahrt. Die Ziege auf dem Dach des Landrovers scheint schadenfroh zu grinsen als sie uns ueberholt. Tja, denke ich, du faehrst bestimmt direkt um Schlachter. Am Abend gehen wir in Mbinga Abendessen. Max, Vanessa, Verena, Burkhard und ich. Wir laufen durch eine dieser dunklen Seitengassen, welche so dunkel sind das man den Gegenverkehr nur durch die Zaehne erkennt. In dieser Gasse treffen wir auf einen Grill. 4 Pfannen mit Oel gefuellt stehen auf brennenden Holzstuecken und kochen etwas was mega lecker riecht. Dahinter hoeren wir Knochen,  welche zersplittert werden und ein Hackbeil welches gerade seine Arbeit erledigt. Man bestellt hier in Kilo. Es gibt nur Schweinefleisch, frisch und vom Metzger gerade zerkleinert. Wir bestellen 2,5 Kilo mit Ugali und einer sensationellen Sosse. Natuerlich gibt es kein Besteck und wir essen alle von einer Platte. Ich muss mal wieder daran denken wie es waere hier mit bestimmten Personen ein Abendessen einzunehmen.
Sensationell.

Sonntag, 17. November 2013

1/4 Jahr und Abschied

nun sind wir 4 Monate in Tansania. trifft man  auf andere Reisende, welche nur eine kleine Weile im Land verbrigen, so merkt man  wie  sehr man  eingetaucht ist in das Leben hier. Lacht  man nur noch wenn man an einem Bus vorbei faehrt welcher eine Panne hat, oder ueber die Kellner welche mit einer Schildkroete um die Wette laufen. Vanessa na mimi gehen nach Songea Kim besuchen. Am Samstag werde ich von Nivard kontaktiert wo ich bin in Songea, wir muessen uns dringed treffen. Da wir in einem kleinen Ort unweit davon sind, faehrt er mit dem Bus dort hin. Als ich ihn treffe, eroeffnet er mir das er Montag  nach Ngombe gehen wird. Ngombe ist  weit weg und er ist sich nicht sicher wann er nach Kigonsera zurueck kommt, da die Schule nun ja beendet ist. Ich bekomme noch einen Brief und ein Foto von uns in die Hand gedrueckt und weg ist er. Als ich seinen Brief lese, er hat wohl noch nicht viele geschrieben, werde ich ganz traurig. Ist doch Nivard der Mensch in Kigonsera welchen ich jeden Abend getroffen habe um den Tag ausklingen zu lassen. Wir haben sehr viel Zeit verbracht und uns sehr lieb gewonnen. Wir beschliessen uns heute nochmal zu treffen. Er begleitet uns mit einem Freund auf dem Markt und zum Bus. Will er doch tatsaechlich die Melonen und Koksnuesse schleppen. Er bringt mich in den Bus und bis auf den Platz. As wir uns dann endgueltig verabschieden muessen, faellt das sehr traurig aus. Traenen rollen und wir druecken uns ganz oft und lange. Ich werde ihn sehr vermissen, jeden Tag. Hat er doch sehr zu meiner Freude die Orgel in der Kirche gespielt. Bald werde ich ihn besuchen. Was laesst sich nach 1/4 Jahr Tansania sagen? Es gibt Menschen hier welche man nie wieder missen moechte. Es gibt  Situationen, welche man meistert und daran waechst. Es ist ein Land voll Farben und Musik. Es ist aber auch ein Land voller Aufgaben und fuer die Menschen, ein Land  voll taegliche Herausforderungen. Wir sitzen zusammen und plaudern. Es gehoert halt schon ein Wille dazu hier ein Jahr zu sein stellt Vanessa fest. Ja.
Aber ist doch unser Herz und der Kopf wie ein Schwamm der  alles aufsaugt und fuer immer abspeichert. Es gibt so viele Dinge, eine Busfahrt z.B. Der Bus ist so alt das er bei uns ins Museum kommen wuerde. Er ist meist knallbunt bemalt und wenn er haelt steigt ein Mann aus mit  einem Schraubenschluessel in der Hand und legt sich ein bischen unter den Bus um die Bremsen zu sehen oder andere Dinge zu kontrollieren. Zum Glueck ist meist laute Musik im Bus mit Video dazu. Oft Musik von Jesus oder andere knallige Lieder. Viele Frauen mit Kinder im Kanga oder auch ein Huhn, welches dich genau so verwundert anschaut wie du es. Busfahrten sind einfach immer ein Erlebniss. Im Krankenhaus geht es den gewohnten Gang, eigentlich sind wir eine grosse Dispensary, kein Krankenhaus. Haben wir doch kein Roentgen oder Ultraschall. Viele Kinder kommen, viele Schueler ebenfalls. Amous ist jetzt Schuelersprecher und hat ein eigenes Buero mit 2 Gehilfen. Das gewuenschte Foto hat er bekommen und sich so gefreut das er mich zum Abendessen in sein Buero eingeladen hat. Wir essen Ugali und Bohnen aus einer Schuessel. Freitag wird die Schule geschlossen, Ferien. Also wird auch Amous mich fuer 6 Wochen verlassen. Sansibar naht. Ab Montag werde ich ein Seminar fuer 4 Tage besuchen ueber die Herstellung von Seife und Lotionen. Safari njema.

Donnerstag, 14. November 2013

Bilderzeit

Der Kuchen fuer die Abschlussfeier wird natuerlich auf dem Kopf getragen und ist ohne Ruehrgeraet gemacht. Wer schon einmal Eischnee von Hand geschlagen hat, kann sich vorstellen wie es ist so eine Torte zu machen. Heute ist die Abschlussfeier von Form 4. Nivad ist also endlich feritg. Wir freuen uns sehr und ich schmuecke meinen Freund mit einer Blumenkette an welcher viele Lutscher haengen. Nivad ist ganz gluecklich endlich auf die High School zu kommen. Der Eroeffungsgottesdienst geht 2 Stunden und wird von unserem Chor begleitet.
Auf dem Kirchenbild wird gerade etwas sehr wichtiges Verlesen. Dieser Priester ist auch gleichzeitig der Schulleiter und mein morgendlicher Hostiengeber. Eine sehr schoene Messe mit den Schuelern.
Auch diesem Bild ist der schoene Nivad zu sehen. Wir werden wohl nun bald getrennte Wege gehen und die Kommunikation ist hier nicht so einfach. Aber wir werden schon irgendwie in Kontakt bleiben. Ich verlasse die Schulfeier um mich mit Amous zu treffen. Er ist heute zum Schuelersprecher ernannt worden und hat nun ein eigenes Buero. Dafuer wuenscht er sich ein Foto von uns fuer seinen Schreibtisch. Wie koennte ich Amous je etwas abschlagen, wenn ich in diese Wollhaare schaue und die Meterwimpern von der Seite anschaue. Also machen wir und auf die Suche nach dem geeigneten Foto.
hapa, Amous na mimi
Weihnachten ist nun fast zum greifen. Doch kuendigt sich nun vorher ein Besuch an. Die Tage verfliegen mit grossen Schwingen und die Mangos werden so schwer das die Aeste von den Bauemen brechen. Es ist kalt, in Deutschland. Hier jedoch macht die Regenzeit keine Anstalten zu kommen. Wie es geht? Gut.

Montag, 11. November 2013

Schwindelgefuehle oder warum es schoen ist Maedchen zu sein

Es ist Samstag. Wochenende. Ich bin mit Vanessa zu einem Wellnessabend verabredet. Nach der Arbeit mache ich mich auf den Weg nach Mbinga, um dort die dafuer boetigten Sachen einzukaufen. Ich treffe mich dort auch mit Denis, wir haben uns eine Woche nicht gesehen da er in einer Schule als Pruefer unterwegs ist. Wir freuen uns sehr und gehen erst mal Reis essen mit einem Safari. Nun moechte Denis mir etwas schenken was mich immer an ihn erinnert. Natuerlich einen Kanga. Wir suchen nach dem geeigneten Spruch. Nach ein paar Minuten ist der richtige Satz fuer uns gefunden. Upendo wa mungu umetuwka pamoja. Die Liebe Gottes hat uns zusammen gefuehrt. Sehr schoen. Nun geht es auf den Markt. Ich kaufe Avocado und Ei fuer die Haare und Limetten fuer die Gertaenke. Wir verbrinngen einen wundervollen Abend zusammen. Es wird sehr spaet und wir plaudern sehr lange. Sonntag--Kirche. Waehrend ich den Kopf zum beten senke, spuere ich wie meine Gedanken Karusell fahren. Oder ist es einfach der Schwindel der Limettenhaltigen Getraenke? Vanessa geht es auch nicht besser, bei ihr ist es aber der Bauch. Voellig erholt und frisch gepflegt fahre ich nach Kigonsera. Im Bus bleibe ich stehen da der Kreislauf noch nicht ganz wach  ist. Sind doch die Busfahrten in Tansania stets wie eine Szene,  meist von Musik durch den Bus untermalt . Man sieht die Landschaft und die Menschen und oft beschleicht dich das Gefuehl als aussenstehender Beobachter nur ein kurzer Gast zu sein. die schlanken Papapyabaeume erinnern mich oft an meine wunderschoe Irmela, und auch der Esel laesst sich gleich zuordnen welcher am Strassenrand steht. Nun sind es fast nur noch 4 Wochen bis Sansibar.Es kuendigt  sich immer mehr Besuch an, Fluege werden gebucht und man freut sich jeden Tag der naeher kommt auf die lieben Vertauten aus der Heimat. Hier ein paar Dinge welche man ausser dem ueblichen Touristenprogramm noch machen muss in Tansania: Ugali mit Bohnen und Kraut essen, eine lange Busfahrt machen, in einer Lehmhuette essen, moeglichst viel Zeit mit den Menschen hier verbringen, Pikipiki fahren. Es ist schon wieder Montag, heute wird die Klinik sehr voll sein mit Patienten, heute wird uns eine Schwester verlassen, heute ist bei uns der Anfang der Woche, und hier schon der 3 Tag der Woche. Kazi njema

Freitag, 8. November 2013

Maria, oder was wikliche Probleme sind.

Heute, nach einem Tag voll gefuellt mit Arbeit, begleite ich die Schwestern um eine Patientin zu besuchen welche im Nachbarort lebt. Maria. Ich bin mir nocht nicht bewusst wie einschneident dieser Besuch sein wird. Ich denke an eine arme Frau in hohem Alter, mit ein paar Wunden. Mit etwas Seife und Zucker, so wie Verbandsmaterial fahren wir los. Ich freue mich schon sehr auf den Ort Likonde da der Direktor des Priesterseminars dort mich eh schon auf einen Besuch eingeladen hat, welchen ich gleich noch machen werde. Wir stoppen mit dem Auto vor einer dieser typischen Lehmhuetten und steigen aus. Als wir zu der Huette gehen, werden wir sehr liebevoll von einem Herrn begruesst. Ich treffe auf Maria. 2 grosse, schuechterne Augen schauen mich an. Verwundert und leicht fragend. Maria sitzt am Boden und sieht ganz normal aus. Sie ist etwa Ende 20 und hat sehr freundliche Gesichtszuege, weich und liebevoll. Wir begruessen und beide verschuechtert, aber gleich verliebt, sie steht dazu nicht auf. Ich setze mich zu ihr und wir unterhalten uns. Da hebt eine Schwester ploetzlich die Kangas von Marias Beinen und ich sehe die Krankheit. Maria hat ein Bein das etwa den Umfang eines Baumstammes hat. Das Bein ist sehr kurz, aber so breit wie bei einem normalen Mensch der Rumpf. Auf der anderen Seite beginnt das Gewebe ab dem Oberschenkel und unterhalb der Wade enorme Ausmasse anzunehmen. Ich bin so betroffen das ich gar nicht weiss was ich sagen oder machen soll, irgendwie versorge ich eine wunde Stelle und schaue nach weiteren Wunden in den Hautfalten. Bin ich doch noch nie mit einer deratigen Krankheit konfrontiert worden. Der Gewebeumfang hat sich in 2 Monaten fast verdoppelt. Maria kann nur noch kriechen, da laufen unmoeglich ist. Es ist  dieses Gefuehl, das Wissen ueber die Armut von Maria welche nicht einmal die Medikamente bezahlen kann, und auch das sich der Zustand so schnell verschlechtert, wie ein Stein im Magen. Maria ist so zauberhaft liebenswert, und hat das Gesicht einer jungen, entschlossenen Frau welche sich schon mit dem Kommenden abgefunden hat. Wir verweilen noch etwas und ich verabschiede mich mit dem Verprechen und dem Wissen sehr bald wieder zu kommen. Da ist nun diese Person einfach in mein Tansania gekommen, so bewundernswert und so ein Vorbild im Umgang mit dieser Situation. Ich traue mich nicht einmal mehr auch nur anaehernd an Sekt zu denken. So wird nun mein Weg mich einmal die Woche nach Likonde fuehren,  Wunden anschauen und einfach  bei Maria zu sein, auch wenn wir nicht richtig miteinander reden koennen. Nach dem Besuch schaue ich mir noch das Priesterseminar an. Eine Schule von Form1-4. Der Priester zeigt mir alles und wir trinken einen Kaffee zusammen. Haben wir doch beide die Vorliebe fuer Pflanzen und Avocados. Hier stehen sehr viele Avocadobaeume  von der Groesse einer Kastanie. Auch sehe ich den groessten Mangobaum, und das dickste Schwein in der Schulfarm. Wir freuen uns beide sehr endlich wieder gesehen zu haben und ich verspreche bald  zu kommen. Zurueck in Kigonsera mache ich die Abendrunde durch die Klinik. Eine Mutter hat Zwillinge bekommen, daheim. Sie kommt in die Klinik wegen Unterleibsblutung und die Kinder atmen sehr schwer. Ich nehme beide kleinen Wuermer zu mir auf den Arm und lausche den aechzendem Atem der beiden. Babykuscheln, und wieder einmal ist ein Hoffen angesagt das die Kleinen die erste Nacht und die  Woche ueberstehen werden. Ein aufgewuehlter Tag geht dem Ende zu. Ich bin froh wieder einmal hier zu sein. Zu erleben was Kraft und Hoffung heisst. Doch bringt auch jede Begegnung dieser Art eine V

erantwortung mit sich. Lala salama.
Ps.mega Schwein und mega Mangobaum 

Donnerstag, 7. November 2013

Nachtsectio macht mich zur Opschwester

Es ist 1 Uhr Morgens, ich habe vor etwa 2 Stunden das Licht ausgemacht und meinen Film, Pulp Fiction beendet. Da klopft es an der Tuere, ich werde gebeten zu einer Sectio dazu zu kommen. Im Schlaf werfe ich mich in die gruenen Sachen und gehe in den Op. Mir wird spontan eroeffnet das ich heute an dem Tisch stehen werde. Na was macht man auch anderes als um 1 Uhr die Befehle und Wuennsche zu erfuellen. Ich ordne meine Instrumente so wie ich es immer gesehen habe im Op. Kompressen und Bauchtuecher werden gezaehlt. Hierbei werde ich allerdings etwas schief angeschaut Die Sectio geht ziemlich schnell. Der Doc. muss sich meist die Sachen selber nehmen oder er sagt mir ganz genau was er moechte. Waehrend er den kleinen Wurm an den Beinen haelt, klemme ich die Nabelschnur ab und durchtrenne diese. Ein ganz suesser Wurm mit 2000Gramm. Nach 2 Stunden, mit Bauchtuecher waschen, OP putzen und Mutter und Kind versorgen geht es wieder ins Bett. 3 Stunden spaeter klingelt der Wecker zur Kirche. Ich stelle ihn aus und bleibe heute liegen. Nach dem Fruehstueck in der Apotheke gibt es wieder den ueblichen Tagesablauf. Die Schueler kommen heute mit Verletzungen vom Fussball spielen, Malaria und Grippe sind auch sehr gefragt. In einem leicht ermuedetem Zustand beende ich den Tag in der Klinik und moechte mich schnell ablegen. Es klopft. Sr. Digna sagt vor der Tuer wartet ein junger Mann auf mich. Ich stehe auf und werde von Amous ganz fest gerdueckt. Er ist gekommen um zu fragen ob wir den Unterricht heut ausfallen lassen da er ein Fussballspiel hat. Natuerlich sage ich da nicht nein. Wie gehen noch ein Stueck spazieren und er laed mich am Samstag zur Chorprobe ein. Ja sehr gut erzogen der junge Mann. Und diesen Wimpern, welche so dicht sind wie Tannenzweige, wuerde ich eh alles verzeihen. Der Abend naht und nach der Chorprobe geht es heim. Ich suche meinen liebsten Platz vor der Tuere und skype mit einem Freund. Die Schwestern welche vorbei kommen wollen genau wissen um wen es sich da handelt. Als ich nach dem skypen zum Abendessen komme, werde ich nach Fotos gefragt und muss genau berichten. Sind ja auch nur Frauen. Als sich alles als unspannend erweist ist das Thema deutsche Freunde auch vergessen. Heute in einer Woche sind schon 3 Monate verflogen.  Das Land schleicht sich wie eine Jahreszeit langsam in das Herz. Es sind nicht nur die Giraffen und Sansibar, es ist einfach dieser Wechesl aus einer Verwunderung und Bewunderung ueber Land und Menschen. Es sind die Kinder, die Busfahrten, die Begegnugen und die Beruehrung mit dem Leben in der Fremde, welche so fesselt und auch gleichzeitig sehr fremd ist, verlaesst man die schuetzenden Klostermauern um allein das Land zu erkunden. Usiku njema. Gute Nacht

Montag, 4. November 2013

Gluecksmomente und ein Kichendate

Heute schreibt Nivad seine Abschlusspruefung von Form 4. Dann geht es in die Oberstufe. Nun fragt er mich doch gersten bei unserem abendlichen Treffen zwei ungeheurliche Sachen. Als erstes waere da mal mein Alter. Als ich ihm eroeffne das meine frischen 18. schon 8 Jahre vorbei sind werden die wunderschoenen Augen ganz gross und glaenzend. Als er mich dann nach dem Namen meines Mannes fragt muss ich wieder eine ueberraschende Antwort geben. Wir sitzen unter einem Mangobaum im Garten der Priester. Er erzaehlt mir das gestern sein 20. Geburtstag war. Ja ich dachte der waere noch suesse 18. Gefeiert hat er nicht, und weil er gehoert hat das ich Samstag in der Klinik sehr zu tun hatte, wollte er auch nicht anrufen und fragen. Schliesslich kommt die zweite Frage welche mich leicht erschuettert. Willst du morgen mit mir in die Kirche gehen? Natuerlich gehe ich mit Nivad in die Kirche, und jaa auch zur  Laudes um 6 Uhr. Aber nur weil er da gerne hin moechte. So treffen wir uns heute in der Nacht um 6Uhr vor der Kirche. Die Schueler sind leicht erstaunt als sie uns da so zusammen sehen. Nach der Laudes gehen wir denn an seinen Platz. Zu meiner Belustigung muss Nivad das Solo im Chor singen. Ja er ist ein unglaublich schlechter Singer, es ist ihm doch vor mir so peinlich das er sich dazu  setzen muss. Meine Lachtraenen machen leider von selber ein Wettrennen ueber meine Backen. Es tut mir leid. Nach diesem sehr froehlichen Gottesdienst kann der Tag nur super werden. In der Klinik erwartet mich gleich jede Menge Arbeit. Ich habe begonnen mich um den Papierkrieg zu kuemmern und hefte nun alles schoen in Ordner ab. Ja das ist doch sehr erstaunlich da ich doch fuer die Liebe zum ordnen von Dokumenten oder Strafzettel bei Freunden und Familie sehr bekannt bin. Um 10 Uhr kommt mein Junge mit dem Schlangenbiss. Heute strahlt er mich ganz lieb an. Ich wechsel den Verband und bin absolut begeistert. Die Wunde ist deutlich besser und auch der Schmerz hat nachgelassen. Der Junge erzaehlt mir igend etwas, und ich muss meine Sr. dazu holen um das Ganze auf Englisch zu hoeren. Der Junge ist ganz begeistert und bedankt sich sehr. So hatte er wohl Angst sein Bein zu verlieren und der Vater ist jeden Tag in die Kirche gegangen um fuer ihn zu beten. Wir werden alle etwas rot, der Junge, ich und die Schwester. Ja das macht doch einfach Freude. Ein paar Stunden spaeter steht Sr. Jesca vor dem Apothekenfenster mit einem Umschlag aus Deutschland. Als ich den Brief gelesen habe, werde ich zum 3. mal heute wieder ganz warm ums Herz. Sr. Anna-Luisa du hast mich heute mit den Kaffeebohnen, welche in Schockolade umhuellt sind, wahnsinnig gluecklich gemacht. Schockolade aus Deutschland, und dazu noch Kaffeebohnen. Fast so gut wie wenn du mir ein paar Weihnachtsmandeln von Lind mitbringen wuerdest. :-). Ja die Zeiten sind rosig, leider hat der Tag zu wenig Stunden um alles zu erledigen was ansteht. Was sich nach nun fast 3 Monaten sehr veraendert hat? Man freut mehr ueber alles und Jeden. Eine SMS von Denis, eine Email aus Stuttgart, die Schwester welche sich ankuendigen will, oder ein Video von Helene welche soo schnell gross wird.
Auch wenn es fliessend Wasser hat ist man ganz begeistert. Das Jahr geht nun sehr schnell dem Ende zu. Und auch zu schnell wird der Sommer kommen. Ich freue mich schon auf mein Gewinneressen mit Uli und Alex. Doch muss man denn ueberhaupt beweisen das man ein Jahr dem ueblichen Leben entgehen kann? Schon den ersten Schritt in eine Veraenderung jeglicher Art ist genug, um zu zeigen das die eigene Nasenspitze manchmal angefasst werden sollte.
Jumatatu njema.

Sonntag, 3. November 2013

Schangenbiss und Wassernot

Seit einigen Tagen habe ich wieder einen speziellen Patienten. Er ist noch sehr, sehr jung, anfang 20 und wurde von einer Schlange gebissen. Darauf hin ist das Bein nun ziemlich dick angeschwollen und die Bissloecher sind unter staendiger Blutung. Um eines der Loecher hat sich die Haut verfaerbt in Grau. Nun darf der Junge jeden Tag um 10 Uhr bei mir zum Verbandswechsel erscheinen. Da diese sehr schmerzvoll sind, habe ich immer noch seinen Vater mit dabei, da so ein Schmerz doch ungeahnte Reaktionen ausloesen kann. Die taegliche Behandlung zeigt zum Glueck etwas Erfolg. Kommt mir doch das Jahr in der septischen Unfallchirurgie absolut zugute. Da wird gespuelt und verbunden was der Schank eben so hergibt. Ja Schlangen gibt es hier sehr viele. So mussten doch 2 der Huehner im Stall ihr Leben lassen, und auch Sr. Emelda hat im Garten einer Schlange das Licht ausgehaucht. So ist nun Vorsicht geboten. Nachts nur mit Lampe laufen und die bekannten Zonen meiden. Ist doch unser Garten auch eine Schlangenzone. Sonst vergeht die Arbeit sehr schnell. In der Apotheke sehe ich jeden Tag sehr viele Pat. und es macht Spass immer die gleichen Worte, je nach Medikament zu wiederholen. Nach der Arbeit treffe ich mich meist mit Amous meinem Lehrer. Je besser wir uns kennen,
um so mehr lerne ich. Nur eben nicht Kiswahili. Heute wurde ich von Ihm in die Messe der Wirsindallesosuess Schule eingeladen. Da durfte ich nun als einziges Maedel mit 600 Jungs zusammen den Gottesdienst feiern. Toller Chor muss man sagen. Dann ab in die Klinik und den Schlangenjungen verbinden. Die Sommergrippe flaut wieder ab. Bald ist Weihnachten und nun heisst es Adventskalender basteln. Wir warten auf Regen. Gruesse von Sr. Jessca.
ps. das Bild ist von Amous und mir. Seine Worte dazu waren, wow bin ich schwarz 

Donnerstag, 31. Oktober 2013

HAND DURCHBRICHT WAND
haben doch die tansanischen Menschen eine andere Art der Kommunikation, welche meist von uns am Beginn des Abenteuers als aufdringlich oder gar nervend empfunden wird.  So wundert sich der Europäer warum die Mensch hier sich ständig an den Händen halten.  Geschlecht spielt keine Rolle. Auch zur Begrüßung wird immer die Hand gegeben und mit einer drehenden Bewegung wird das Hallo besiegelt.  Ist man als alleinreisende Frau unterwegs, so braucht man keine elektronischen Unterhaltungsgeräte. Schnell ist der Platz neben dir belegt und man wird, bzw versucht sich zu Unterhalten.  Je nach Kiswahili und Englisch klappt es meist auch ganz nett. .
Ist man nach einer halben Stunde gleich Freund so wird immer nach einer Nummer gefragt. Ich habe mir nun angewöhnt die Nummer meines Gegenüber aufzuschreiben statt meine zu geben.  Artet dies doch schnell in 20 Anrufe in Abwesenheit aus. Auch Ort und Arbeitsplatz können ungefähr erzählt werden, genaueres jedoch nur, bei Absichten sich fester zu binden oder die betreffende Person wieder zu sehen.  Wird man nach einiger Zeit von irgendjemand nich gegrüßt auf der Straße, so empfinden man das schnell als unhöflich.  Kann ich denn in meiner Heimat auf dem Weg in die Arbeit alle Grüßen ohne für verrückt gehalten zu werden? 
Und wie macht man das mit den Menschen die morgens in der Bahn immer Musik hören im den kommenden Stress abzuwenden? Auf die Schulter klopfen?  So schnell eine Hand auch eine Kontaktschranke durchbrechen kann, so lange dauert es auch Menschen in tiefere Beziehungen zu binden. Sind Gespräche mit persönlichen Inhalt oder auch das freie Denken nicht an der normalen Ordnung.  Wie bei uns eben auch. Wir begegnen hier Menschen welche eben aus diesem Grund das Land besuchen.  Schnelle Nähe und doch eine große Distanz. Ohne Menschen, welche einen begleiten vor Ort und auch mehr Interesse haben als die Geschichte mit Hitler oder warum bei uns alle so reich sind, sind unerlässlich.  Auch in Kigonsera gibt es außer den Schwestern noch ein paar dieser Menschen.  Ich möchte heute Denis vorstellen, er ist 45 Jahre alt und hat 4Kinder. Eigentlich wollte er Priester werden aber Gott wollte das er heiratet.  Erzählt er mir bei unserer ersten Begegnung.  Wir singen zusammen im Chor. Denis ist Lehrer an der Jungenwirsindallesosüß Schule und macht diesen Job sehr gerne.  Wir verbringen sehr viel Zeit zusammen und Denis spricht auch exzellent Englisch.  Ich schaue nach seinen Kindern und der Frau wenn diese Krank sind und er schaut nach meinem Schweinen. Meine kleinen sind ja aus seiner Zucht. Denis hat die besten Bananen in Kigonsera und ist immer gerne unterwegs um sich ein kühlendes Getränk zu gönnen. 
Wir sprechen viel und über alles was so ansteht. Teilt man aber nicht immer die gleiche Meinung.  Ist ja auch nicht so schlimm.Dann gibt es auch noch Nirvad. Er ist schon stolze 18Jahre alt und sieht einfach nur wunderschön aus.  Ein Gesicht wie gemalt.  Wir sehen uns immer einmal am Tag wenn der die Abendkirche ausfallen lässt und ich lerne. So sitzen wir dann zusammen und er erzählt von seiner Heimat oder fragt ob wir am Wochenende einen Ausflug auf den Berg machen um die Aussicht zu genießen.  Wäre meine kleine bessere Hälfte nicht schon vergeben, würde ich ihr Nirvad mitbringen.  Er ist Einzelkind was hier sehr selten ist. Seine schulischen Leistungen zeichnen ihn als Klassenbester aus. Da seine Familie die Gebühren der Schule nicht leisten kann,übernimmt der Priester diese. Der Priester ist auch der Headmaster der Schule und verfolgt den Werdegang sehr genau.  Nirvad hat ein unglaubliches Zahlengedächtnis und sein Englisch ist auch sehr gut. Manchmal redet er mit mir kiswahili aber spätestens wenn ich das 3Kopfnicken oder ja falsch platziert habe, wechseln wir wieder. Immer bevor ich auf einen Ausflug geh werde ich von ihm verabschiedet oder zum Bus gebracht. 
Die anderen Menschen werden das nächste mal vorgestellt. Da die Nacht in Mbinga verbracht wurde, moechte ich noch an der Bank vorbei. Leider ist der Automat ausser Bertieb. Warum auch immer, eventuell wegen der Sonne, oder weil es so ein herrlich klarer Morgen ist, oder weil ich einfach heute nicht so kommunikativ bin, frag eich meinen Pikifahrer was die Fahrt den nach Kigonsera kostet. Der Preis ist nicht erheblich hoeher als der Bus. Wir fahren los. 45 Kilom. erwarten mich auf dem Motorrad. Leider gibt es nur einen Helm und den hat der Fahrer. Aber eben genau weil es bei uns so verboten ist, und der Wind die Haare so schoen kaputt macht, geniesse ich die Fahrt durch die Landschaft nach Kigonsera. Wir muessen durch einige Baustellen und ich bekomme oefters einen Schreck wenn wir ueber den Bodenwellen abheben.Die Luft ist sehr klar und der Himmel in ein Babyblau getaucgt, dies laesst die Erde noch roeter aussehen. Die Bauarbeiter sind sehr verwundert ueber das Mzungumaedel auf dem Motorrad und Rufe verfolgen uns. Nach etwa 40 Minuten Fahrt komme ich fast puenklich am Morgen zur Arbeit an. Habari za Leo.

Montag, 28. Oktober 2013

Wir feiern Fest(e)

morgendlicher Stress liegt in der Luft. Wir treffen uns etwas frueher um uns einzusingen. Dann geht es vor die Kirche. Ein festlicher Zug von unserem Chor angefuehrt zieht in die Kirche ein. Wir tanzen und singen einen gemuetlichen Takt. Hinter uns die tanzenden Maedchen, die Priester und der Bischof. Als wir in die Kirche einziehen sehe ich viele bekannte Gesichter. Die Jungs aus Form5 und 6 grinsen als ob sie Waescheklammern hinter den Ohren haetten. Auch meine Kollegen aus der Klinik koennen sich ein ein Laecheln nicht verkneifen. Es ist sehr heiss in der Kirche und ich bin froh das der Gottesdienst nicht so lange geht. Als wir uns setzten sehe ich noch meinen smarten Kisuahelinachhilfelehrer wie er sich genau vor den Chor setzt und seine Lachtraenen trocknet. Der Gottesdienst beginnt. Es wird viel gebetet und wir singen und tanzen wie Schmetterlinge in der Fruehlingssonne. Nach 3 Stunden und 30 Minuten ist der Gottesdienst vorbei. Voellig am Ende von der Waerme, dem Tanzen, gruessen des Bischofs und dem beten koennen wir die Kirche verlassen. Die Priester bedanken sich noch fuer den internationalen Chor. Nun sind heute in ganz Kigonsera viele Feste. Ich fahre mit dem Motorrad zu der ersten Einladung. Wir sitzen zusammen und reden wieder ueber die beliebten Themen wie Kirche und Kultur, deutsche Geschichte und afrikanische Kultur. Ich verabschiede mich frueh da ich noch mit Amous zum lernen verabredet bin. Wir finden einen kuscheligen Platz am Fussballfeld und starten der Lerneinheit. Aber heute geht es auch um andere Themen wie Internet, Email schreiben, und Infrastruktur. Die Schueler habe hier nur sehr wenige Pc wissen, und auch das Internet ist fuer Amous noch ziemlich verborgen. Heute werden wir gemeinsam eine Emailadresse einrichten und lernen wie man diese anwendet. Liebe Kollegen wir wissen Montag ist kein Schontg, auch hier nicht. Wie sagt man hier, Kazi njema. Arbeite gut.

Samstag, 26. Oktober 2013

Aufregung liegt in der Luft. 

Samstag ist wieder Waschtag, nach geschlagenen 3 Stunden gruendlichen Waeschewachen kommt man sich vor wie nach einem Sportvormittag. Nach einer schoenen Dusche mit meinem geliebten Eimer geht es weiter um Amros zu treffen. Da ich eine halbe Stunde zu spaet bin holt er mich sogar ab. Wir finden einen lauschigen Platz unter einem Baum und beginnen mit dem Lernen. Amros hat sich sogar vorbereitet, ganz lieb, als muesste ich lesen lernen beginnt er in Klasse 1. Der Vormittag vergeht ziemlich schnell und Amros erklaert mir einiges. Morgen treffen wir uns wieder. Nach dem Mittagessen gehe  ich zu  einer Verabredung mit Damas . Der Matheleher der Schule. Wir gehen zusammen seine Schweine anschauen und unterhalten uns ueber die Zukunft. Gemeinsam geht es dann weiter zur Chorprobe. Da morgen eine Firmung ansteht, ist hier ziemlich viel los. Die Kirche ist wunderschoen geschmueckt mit Bananenblaettern und bunten Fahnen. Waehrend wir singen, ueben Kinder ihren Einzug in die Kirche und das Tanzen zu unseren Liedern. Als wir lauthals Bwana Jesu singen fliegen zwei Schwalben in die Kirche um die Bananenblaetter. Hat etwas sehr festliches diese Stimmung mit den Schwalben, den Fahnen und den Blaettern. Wir singen 2 Stunden und dann geht es zum Essen. Morgen wird es ein grosser Tag fuer die kleinen Kinder werden. Bald ist November und bald ist Weihnachten. Ich erzaehle Amros von Schnee und Gluuehwein. Ja man kann eben nicht alles haben. Aber wenn ich die uebervollen Mangobaueme anschaue und die Kinder welche darunter stehen und versuchen mit Stoecken die Fruechte vom Baum zu schlagen, jaa dann freue ich mich auf den Winter. Werden wir doch 10 Tage auf die Insel gehen.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Ueber sieben Bruecken zu gehen ist bloede.

Heute sollte doch endlich mal ein gepflegter Tag in der Apotheke werden. Bekomme ich doch nun den Auftrag alle Zettel der Klinik irgendwie  in den Pc zu bringen .  Da wir hier jedoch nur einen Drucker haben, mache ich mich auf den Weg nach Mbinga ins Bischofshaus, um dort die Pc Schule zu nutzen. Ich  mal wieder, im Auftrag des Herrn unterwegs , haelt auch gleich an der Bushaltestelle ein Auto an. Ich steige ein und die 4 Maenner bringen mich sicher ans Ziel.
Als  alle Formulare auf meinem Usb Stick sind, geht es zum Mittagessen. Ich lernen nun auch mal den Bischof kennen. Der gruesst mich doch gleich mit Namen und sagt wie toll unser Chor ist und wie schoen das man da mitsingen moechte. Hat sich wohl recht schnell herum gesprochen. Der Mittag vergeht wie im Fluge und bis ich Kigonsera erreicht habe ist auch schon wieder Chorprobe. Im Anschluss lerne ich endlich meinen Kisuahelinachhilfelehrer kennen. Amors ist aus Form 5 und ein sehr charmanter junger Mann. Bei einem Spaziergang machen wir aus,  das wir uns Samsatg zur ersten Stunde treffen werden. Im Anschluss werden noch meine Schweine gestreichelt und versortg. Als ich mich verdruecken moechte, werde ich von einer Schwester wieder in den Garten gerufen. Dort stehen drei ganz verschuechterte Maedels welche ich schon oefters gesehen habe. Gloria, Manuela und Christina. Ich werde ganz verschuechtert irgendwas auf Kisuaheli gefragt. Nach vielen Fragen wird mir klar die Maedels kommen um mich zu begruessen. Ausserdem moechten sie mich ab Morgen auch in Kisuaheli unterrichten. Na das muss ja bald laufen wie am Schnuerchen. Ich begleite die 3 noch zur Schule und werde von brusthohen Wollkoepfen fest umarmt. Gloria kann ja gar nicht verstehen wie man ein Jahr ohne Eltern und Freunde so lange in einem anderen Land lebt. Ich allerdings manchmal auch nicht. Vergeht doch kein Tag an welchem man nicht an die Freunde und die Familie denkt. Ich habe einen Kanga bekommen auf welchem steht: FURAHA YA MAISHA NI UPENDO. Die Lebensfreude ist die Liebe. Klingt zwar wie von Nicholas Sparks, aber wie ein einziger Tag ist ja auch ein toller Film. Usiku Mwema

Dienstag, 22. Oktober 2013

Ramones und Creep.

Da es in Kigonsera keine Bank gibt, mche ich mich auf den Weg um etwas Geld zu bekommen. Bevor ich den wie immer uebervollen Bus Bus betrete, beschliesse ich die Fahrt diesmal etwas musikalisch zu untermahlen. Ein grosser Fehler. Waehrend ich zu Ramones und Creep die Landschaft bewundere, schaltet mein Handy ploetzlich um auf Musik, welche ich manchmal nach dem Snowbooarden gehoert habe. Der Bus ist so voll das ich nicht weiterschalten kann, also lasse ich grauenhafte Musik ueber mich ergehen. Nach einer Fahrt mit dem Pikipiki treffe ich Vanessa um wichtige  Dinge zu besorgen fuer die Klinik und mich. Im Mutterhaus gibt es bei einem schnellen Kaffee tatsaechlich Milchreis. Wir sind ganz verzaubert, wie daheim bei Mutti. Gibt es eine Liste mit Dingen welche ich vermisse, so ist auf Platz 1 im Moment meine Dusche. Platz 2 geheim, Platz 3 Milch. Die Liste was an Tansania am schoensten ist, ganz klar die Kinder. Platz 2 geheim, Platz 3 die schoenen Menschen. Die Arbeit in der Klinik nimmt nun den Hauptteil des Tages ein. Nach der Arbeit geht es dann zur Chorprobe da wir am Sonntag in der Kirche singen. Jeden Tag, die ganze Woche. In die Apotheke kommen nun auch Mneschen welche Verbaende gemacht haben moechten oder  Salben werden verwendet. Die Arbeit  endet doch nie vor 17 Uhr. Usiku Mwema

Sonntag, 20. Oktober 2013


Prinzessin Comfort

Oh du sonniger Sonntag.

Der Morgen startet sehr aufregend. Comfort laesst ueber ihren Vater anfragen, ob wir zusammen in die Kirche gehen moechten. Bestimmt ist das fuer mich so spannend wie fuer sie. Ich ziehe mein besonders schoenes Kleid an um Comfoert gerecht zu werden. Wir treffen uns vor der Kirche. In ihrem Kleid sieht sie aus wie eine Prinzessin. Wir gehen zusammen durch die Kirche nach vorne zu den Schwestern. Die Menschen tuscheln als wir uns  zu den Schwestern setzen. Das muss ein lustiges Bild sein wie wir uns zwischen die Frauen in den  Kleidern setzen. Cofort in Rot und ich in Gruen. Nach einer kuscheligen Messe, in der wir ganz viel Haendchen gehalten haben, gehe ich schnell heim um Waesche zu waschen. Das ist nicht ganz leicht Bettwaesche von Hand mit einer Buerste zu waschen. Auch die Klinikkleidung will ordentlich im Glanz erstrahlen. Ich bin so mit Buersten und schrubben beschaeftigt das die Zeit leider vergessen wurde. Nach einem schnellen Mittagessen geht es gleich weiter. Ich gehe mit der Familie von Comfort aus. Wir gehen nach Halale um ein paar gemutliche Getraenke zu trinken. Franko ist ganz aufgeregt weil sein Team im Fussball spielt. Wie ueberall auf der Welt schlagen auch hier die Maennerherzen bis zum Hals wenn der Ball fuer das geliebte Team rollt. Ich muss so lachen wie der gute Mann auf seinem Stuhl herumwackelt das wir ihn zum Spiel schauen schicken. Glueckliche, wunderschoene Glanzmurmelaugen strahlen den Tv an. Auf dem Rueckweg geht es noch bei Denis vorbei ein paar Bananen abstauben. Die Schueler der Schule sind mal wieder ganz gluecklich ein weibliches Wesen zu sehen und so werde ich sehr herzlich empfangen auf dem Weg zu ihrem Lehrer. Der Zulauf in der Klinik an Oberstufenschuelern ist auch ziemlich gross in der Klinik, so kenne ich doch schon einige. Ja die Klinik, da wir nun 4 Tage keinen Arzt haben, wird die Arbeit nun auf Sr. Jessca fallen. Ich werde den Tag wieder in der Apotheke verbringen und 9 Stunden Medizin ausgeben und Patienten ueber die Einnahme informieren. Doch am Morgen werden erst einmal Safi und Njoo versorgt vor dem Fruehstueck. Die Mangozeit kommt mit grossen Schritten und damit auch Weihnachten und der Jahreswechsel. Zeitweise ist die Heimat  nah im Herzen und die Liebsten fehlen sehr. Doch auch hier bilden sich duenne Faeden der Freunschaft welche zwar sehr zart sind aber aus Silber. Lala slama

Samstag, 19. Oktober 2013

Unterwegs, oder warum Tansania umweltfreundlich ist.

Diesen Freitag heisst es wieder einmal packen. Wir werden einen kurzen Ausflug in den Anfangshafen nach Maguu machen, um Venera zu ihrem 19 Geb. zu gratulieren. Vanessa und ich treffen uns in Mbinga am Busbahnhof. Die Fahrt von Kigonsera nach Mbing war wie immer ein kleines Abenteuer. Ich bin zufaellig mit zwei Schuleren von Form 6 gereist und einem Leher. Wir unterhalten uns ueber das Handyverbot in der Schule, waehrend die Jungs auf ihrem Samsung rumtippen. Hat doch Denis mir gestern erst erzaehlt er hat 4 Schueler in die Heimat entlassen wegen unerlaubter Kommunikation. In Mbinga finden wir schnell den Minibus nach Maguu. Es ist  ein sehr kleiner Van mit etwa 15 Sitzen. Zwischen Mehlsaecken und Mais finden wir einen Platz. Das Reisen ist in Tansaia sehr guenstig und umweltfreundlich. Der Bus faehrt erst, wenn Dach und Innenraum sehr, seehhhr voll sind. Wieder einmal muss ich ueber die Busfahrt schmunzeln. Als etwa 30 Menschen in dem VW grossem Bus sind, geht es los. Nach einer langen Fahrt kommen wir dann in Maguu an. Humphrey und Neema(die ihren Vater verloren hat, wir erinnern uns), kommen schon auf uns zu und es gibt ein grosses Hallo. Nach einem Wiedersehen mit meiner lieben Franzi gibt es auch schon Abendessen. Am naechsten Morgen starten wir um 5 Uhr schon wieder nach Mbinga. Die Rueckfahrt geht bedeutend schneller, da der Bus wohl keine Bremsen hat und wir den Berg herunter fahren. Ich moechte vor dem Heimweg noch Max und Father Celestine im Bischofshaus besuchen. Father Celestine holt mich ganz lieb am Busbahnhof ab. Nach Fruehstueck und Rundgang beschliessen Max und ich dem bayrischen Brauch des Fuehshoppens nachzukommen. Wir reden ueber Fussball und andere Dinge und es macht Spass unsere schoene Sprache wieder einmal zu gebrauchen. Nach dem 2. Fruehstueck gehen wir mit leichtem Schwindel zum Mittagessen,und im  Anschluss zum Bus.Es geht wieder heim. Der Bus ist diesmal wohl so fit das er Unterlgekeile braucht wenn wir halten. Auch das Huhn neben mir beobachtet die Landschaft oder mich. Im Bus haengt uber dem Spiegel ein Schaal aus Bruegge. Bruegge, die Stadt in Belgien mit den meisten Schwaenen. Ich falle in Erinnerungen, wie ich mit meiner wunderschoenen Irmela dort ein paar Tage verbracht habe. So haben wir doch in unerern jungen Jahren in 4 Tagen Bruegge etwa 8 Stunden geschlafen. Der Rest wurde mit eintauchen in die Kultur und dem Nachtleben in Bruegge verbracht. Oh zauberhafte Stadt, ich freue mich dich wieder zu sehen um deinen romantischen Atem zu erleben. Bla bla, wehmuetig erwche ich aus den Gedanken und steige in Kigonsera aus. Ich werde von qualmenden Huegeln und brennenden Baeumen empfangen.  In der Klinik geht es den gewohnten Lauf. Unser Arzt wird 4 Tage nicht hier sein, also werden alle Notfaelle mit dem Taxi verlegt nach Mbinga. Etwa 30 Minuten  entfernt. Liebe Gynis, oder andere Aerzte, wer hier 4 Wochen oder mehr arbeiten moechte, ist sehr herzlich eingeladen. Es kann jeder gebraucht werden. Morgen ist wieder einmal grosse Messe angesagt. Meine Schweine werden langsam lieb, es wird nicht mehr panisch gefluechtet wenn das Essen kommt. Bald koennen wir spazieren gehen. Auch mein Huhn wird immer gluecklicher in seinem Lager. Weihnachten naht.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Feuer frei!


Heute wurde ich geweckt von dem knistern der Flammen, welche gerade den Wald ueber uns verbrennen. Als ich zur Kirche gehe, ziehen die 800 Jungs der Oberstufe an mir vorbei. Natuerlich gruessen alle artig. Ich erfahre das sie in den Wald gehen um den Brand zu loeschen. Na das ist auch eine Art von Fruehsport. Wasser gibt es dort oben nicht, werde mal Denis fragen wie das gemacht wird. Nach der Messe bekommen Njoo und Safi ein schoenes Fruehstueck. Ich beobachte sie um sicher zu sein das die Kleinen genug essen. Nach der Uebergabe um 8 Uhr welche puenkltich um8.30 beginnt, werde ich spontan in meine neue Arbeit eingeteilt. Ich werde fuer 4 Wochen die Apotheke uebernehem. Liegt bestimmt auch daran, das die Zustaendigen 4 Wochen im Urlaub sind. Ich gehe nun in den Raum ohne genau zu wissen was eigentlich zu tun ist. Die Medikamentenschachteln sind so gross wie Mameladenglaeser und die Farben der Tabletten reichen von Pink ueber Gruen. Ich mag die Farben gerne. Der erste Patient steht am Fenster und gibt mir einen Zettel mit Bruechen und einer Schrift, welche selbst die Meine in den Schatten stellt. Das fuer die Tabletten sieht dann so aus: 2+3-5/7. Ja das heisst dann etwa 2 Tabl. 3mal taegl. fuer 5 Tage. Wi schreiben3mal taegl. 2 . Nach dem die ersten 10 Patienten bestimmt zu wenig bekommen haben, bekomme ich langsam die Idee davon was hier zu tun ist.In meinen glanzvollem Kisuaheli versuche ich zu erklaeren wie die Medikamente einzunehem sind. Ich hoffe das klappt dann auch so. Morgen ist ein freier Tag, aber ich bin schon verabredet mit Densi zum Schweine beobachten und Edina um nach Kigonsera town zu gehen. Es gibt viel zu tun.Ich setze mich am Abend vor das Kloster um meine Lunge zu trainieren, da ziehen wieder die 800 Schueler an mir vorbei und gruessen freundlich. Das Bild ist wirklich zu komisch , aber das Feuer brennt wieder und es kommt ziemlich nahe.

Montag, 14. Oktober 2013


Njoo (von links)und ich, und Njoo und Safi. Das 3 dicke Schweinchen ist ein Gast.

Da waren es nur noch 10.

Ja Tatsache ist, die Zeit vergeht irgendwie Zweispurig. Noch 8 Wochen bis Sansibar Urlaub ueber Weihnachten und Silverster. Schon oder erst 8 Wochen in Tansania.!? Je nach Gedankenfluss hat der Tag 48 Stunden oder nur 12. Meine Kleinen sind nun bei mir eingezogen. Mit Vanessa und Verena hole ich meine Schweine ab. Denis seckt sie in einen Sack und zwei Schueler aus Form 6 schleppen die Ladys ins Kloster. Nach dem Safi und Njoo in ihren Stall gebracht wurden, gehe ich um Max die Schweinchen zu zeigen. Max ist in junger Mann aus Bayern und lebt in Mbinga fuer ein Jahr. Wir gehen in den Garten und ich zeige Max stolz die Schweinedamen welche durch den Garten stackeln. Nach ein paar Sekunden scheinebeobachtung faellt mir auf das der Stall ja wohl etwas undicht ist. Die Jagt beginnt. Max und Verena, so wie Niko( ein Bauarbeiter) rennen den kleinen,sau schnellen Schweinchen hinterher. Ich trocke meine Lachtraenen und halte Njoo fest im Arm als Max sie mir bringt. Safi rennt noch eine halbe Stunde Berg auf und ab, wird dann aber auch gefangen. Nun wird der Stall schnell umgebaut. Schweine sind hier ein grosses Glueck und fuer viele Leute eine Essen und Einkommensquelle. Im Anschluss geht es nach Mbinga. Wir feiern in Vanessas Geburtstag. In einer flauschigen Eckkneipe wollen wir den Abend in Ruhe verweilen. Nach etwa einer halben Stunde sitzt der Erste am Tisch. Elias stellt sich vor und erzaehlt viel. Auch er trinkt dieses Wasser mit schlieren. Er muss ziemlich durstig sein, das Glas leert sich schnell, ist aber auch schnell wieder voll. Genau wie Elias. Etwas frueher als geplant verlassen wir die Bar und lassen den Abend daheim gemeutlich ausklingen. Ich muss an Safi und Njoo denken. Hoffentlich fuehlen sie sich wohl im neuen Stall so ganz ohne Mama. Nach der ersten Busfahrt ganz allein komme ich mit vielen neuen Bekanntschaften in Kigonsera an. Der halbe Bus hat sich versucht zu unterhalten. Ich nehme das naechste Pikipiki und fahre mit meinen vielen Taschen zum Krankenhaus. Ja das Motorradfahren ist hier sehr aufregent und macht immer Spass. Fuer Schwestern und mich fahren die Jungs aber immer ganz vorsichtig. Heute ist Feiertag in Tansania, keine Schule oder Arbeit. Ich werde mal die Zeit nutzen um meine Schweine zu buersten und dann eine ausgibige Eimerdusche mit anschliessendem Wellnessprogramm zu machen. Mangomaske mit Banane ist ausgezeichnet. Es ist heiss in Tansania, die Sonne scheint alas wuerde es um einen Wettbewerb gehen. Auch heute ist mir im Bus wieder aufgefallen wie schoen tansanische Menschen sind. Augen und Wimpern haben einen solchen Glanz das man schnell abschweift beim zuhoeren.  Die Leute sind  immer sehr schwer vom Alter einzuordnen. Jemand mit 40 sieht schon mal aus als haette er die 30 angekratzt. Ich werde in Suttgart bestimmt die Musik in den Bussen sehr vermissen, und   meine Nebensitzer werden sich  wundern, warum ich frage wohin sie gehen und was sie machen. Mungu bariki Afrika.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Schwein(e)muss man haben!

Nach einem arbeitsreichen Tag werde ich von Denis angerufen, dem Lehrer mit welchem ich unterrichten werde. Wir verabreden uns um den Stoff zu besprechen. Ich gehe in die Kigonserajungenschule. Immer wieder lustig dort zu sein. Nach dem vorbereiten fuer den Unterricht laed mich Denis noch ein ihn zu besuchen. Ich freue mich da seine Frau erst neulich meine Patientin war. Denis zeigt mir stolz seine Schweine. 11 Kleine und ein paar Mamas. Da die Kleinen so mega suess sind, habe ich beschlossen zwei zu kaufen. Ich nene die Maedels Safi(gut) und ncho(komm her). Soblad der Stall fertig ist duerfen die Ladys bei mir einziehen. Um die neuen Bewohner zu feiern laed mich der Lehrer noch auf ein malzhalitges Kaltgetraenk ein. Wir gehen in einen Bretterverschlag und treffen dort andere Lehrer und den Dr unserer Klinik. Die Gespraeche drehen sich nun um Kultur. Es geht um Frauen und Maenner, um Hitler und um den reichen Europaerer. Saemtliche Vorurteile werden hinterfragt und besprochen. Der Lehrer in meinem Alter trinkt staendig Wasser, welches Schlieren am Glas zieht und 35%hat.  Die 3 Maenner begleiten mich noch in das Kloster und wir sehen uns bestimmt irgendwann wieder. Morgen wird wieder ein aufregender Tag werden und ich freue mich schon sehr darauf meine kleine Comfort wieder zu sehen.

Montag, 7. Oktober 2013



unser Chor :-)

meine suessen Schueler

Ein etwas anderer Sonntag, oder warum Montag einfach immer bloede ist.

Der Sonntag war doch mal ein ausserst aufregender Tag. Wir haben mit unserem Kirchenchor einen Ausflug nach Ngima gemacht. Ein kleines Dorf irgendwo in den Bergen. Ich muss an Gallien denken. Um 6 Uhr in der Frueh treffen wir uns vor der Kirche. Ein paar der Leher, und ich waren gestern auf einer Hochzeit. Ich habe rechtzeitig das Fest verlassen, doch die Lehrer haben ein paar Safari zu viel im Blut. Es kommt ein Planwagenklw aus mir einer unbekannten Zei,t um die Geschenke fuer Ngima einzuladen. Mais und Seife, Besen und Erdnuesse. Ich warte auf unseren Bus. Immer mehr Leute steigen in den Planawagen um beim Einladen zu helfen. Als ich dann alleine vor dem Auto stehe, wird mir klar,  der Bus  wird nicht kommen . Ich kletter in den Wagen und nehme zwischen den Maissaecken und den 30 Leuten aus dem Chor irgendwie Platz. Wir fahren los. Bequem ist doch etwas anderes. Ich schaue mich um und sehe im Kopf ein Bild, wie wir so durch Stuttgart fahren. Die Leute wuerden denken es waere ein Fluechtlingsauto mit den ganzen gequetschten Menschen zwischen den Maissaecken. Nach einer Stunde etwa stopt unser Raumschiff. Polizeikontrolle. Die Maenner steigen aus und stehen ganz wichtig herum. Nach endlosen Gespraechen und ein bisschen Geld duerfen wir weiter. Wir sind ja im Auftrag des Herrn unterwegs. Der Busch wird tiefer.In Ngima angekommen, werden wir erwartet. Nach grossem Tatata ziehen wir uns um, und der Gottesdienst startet. Nach endlosem Singen und Tanzen ist die Kirche aus. Vor der Kirche findet nun ein Fest fuer uns statt. Was dort getanzt wird, laesst sich nur schwer beschreiben. Es ist eine Mischung aus wilder Musik und fantastischen Bewegungen. Nach ewigen Vorstellungen und unzaehligen Taenzen geht es zum Essen. Es gibt sagenhaftes Pilau und Reis mit Fleisch. Leider haben sie heute wieder die Gabeln vergessen. Der Buergermeister von Ngima findet mein Kisuaheli so toll, das er mich auf das Podest holt zum Essen und mich zu unterhalten. Ich vermisse wieder mein schwarzes Loch, werde mir wohl ein neues kaufen muessen. Spaetstens als ich einen traditionellen, deutschen Tanz machen darf, verfluche ich das der Beamer kaputt ist. Nun ja was tut man nicht alles. Am Abend steigen wieder alle in den Lkw. Ein paar haben den Pegel aufgefrischt und ich konnte endlich mal das beruehmte Pombe versuchen. Ob es das auch als Sekt gibt? Wir kommen sehr spaet an in Kigonsera. Muede, und mit Trommelschlaegen im Ohr gehe ich schlafen. Heute war in der Klinik kein sehr froehlicher Tag, Ich habe eine Patientin mit einem Abort im 6 Monat. Als das Kind da ist, loest sich die Plazenta  nicht. Am Mittag dann testen wir den HB. Er ist bei 5.8. Da leider niemand aus der Familie Gruppe A+ hat, muessen wir irgendwie an Blut kommen. Nun lassen die Schwester und ich uns auf die Gruppe testen. Der Erfolg ist, das mein Kollege Raphael mir eine Nadel in den Arm steckt welche so gross ist wie bei uns Blasenspritzen. Als der Blutbeutel voll ist , wird es der jungen Patientin schnell gegeben. Nun muss der Dr. die Plazenta entfernen und das wird sehr schmerzhaft. Ob sie ueberhaupt wieder ein Kind bekommen wird ist sehr fraglich. Das kleine, viel zu frueh gekommen und gegangene Kind, wird von der Familie beerdigt werden. Aber es gibt auch andere Momente. Die Nachbarin bekommt nach einem langen Weg ein gesundes, sehr suesses Maedchen, welchen den zauberhaften Namen Eva bekommen hat. Wir kuscheln etwas und die Streichholzdicken Finger wandern in den Mund zum lutschen. Ohhhh ... Die Schwestern lachen schon wieder, ich glaube bald werden meine Taschen auf Babys kontrolliert. Jeder Weg ist hier sehr lang. Ist es doch so das ich oft an meine Arbeit im Krankenhaus daheim denken muss. Ich wuerde mir wuenschen die Patienten haetten nur einen Hauch dessen was unere Patienten haben. Spaetestens als ich die Narbe ueber den halben Bauch sehe.( Apendix) Ich habe heute beschlossenn mir ein eigenes Schwein zu kaufen. Bevor ich gehe, werde ich es den Schwestern als Mahlzeit schenken. Ein Lehrer hier hat einen Wurf bekommen Er hat mich heut in der Klinik besucht und mich eingeladen auf einen Besuch. Ich werde mir dann ein huebsches Schwein aussuchen und es liebevoll pflegen. Ja der Lehrer, er unterrichtet Mathematik und Geschichte. Irgendwie hat er wohl momentan nicht sehr viel zu arbeiten, bekomme ich doch relativ haeufig sms oer Anrufe um zu hoeren ob ich gut arbeite oder mich wohl fuehle. Am Abend steht noch ein Besuch bei Franko an. Mein geliebter Schneider. Ich freue mich immer sehr ihn zu sehen. Als ich bei Franko durch die Tuer gehe, da passiert es, ich sehe ein Gesicht, wie gemalt. Schwarze, grosse Augen schauen mich an und die Wimpern welche geschungen sind, wie bei  Pam, klappen nach oben. eine kleine Hand streckt sich mir entgegen und nimmt mein Herz gefangen. Es handelt sich bei diesem Herzensbrecher um Comfort. Es ist die juengste Tochter von Franko. Das gleiche funkeln in den Augen. Sofort sind wir unzertrennlich. Franko und seine Frau sind sehr erfreut darueber. Nach ein paar Liebeserklaerungen an Comfoert und von Franko an mich, begleiten mich die 3 Nach Kigonsera town weil ich noch weiter muss. Donnerstag werde ich zum Essen eingeladen. Comfort und ich verabschieden uns sehr herzlich. Sie ist schon 6 Jahre gross. Ich freue mich sehr auf Donnerstag. Heute aber werde ich den Sekt, welchen ich Alex und Jasim zu Ehren aufgemacht habe, geniessen und mich darueber freuen keinen Dienst zu haben. In diesem Sinne. Lala Salama.

Donnerstag, 3. Oktober 2013



Die Sache mit den Schritten.

Heute mache ich einen Ausflug nach Mbinga um Vanessa zu treffe. Und eine Uhr zu kaufen. Wir schlendern zusammen durch die Stadt und ich lasse mich mal wieder ziemlich ueber den Tisch ziehen beim Kaffee kaufen. Nach einem gemutelichen Mittagessen im Mutterhaus mit den deutschen Schwestern trete ich dann die Heimreise an. Wir kommen an vielen Baustellen vorbei. Am besten gefallen mir die Ampeln. Sie leben und haben ein Schild auf welchem Stop oder Go steht. Je nach dem wird das Schild dann gedreht. Ich freue mich puenklich zur Chorprobe zurueck zu sein, da wir heute Schritte ueben. Man kann sich das etwa so vorstellen ,das der gesammte Chor in einer grossen Eintracht die Arme und die Hueften schwingt. Dazwischen taucht dann irgendwo ein weisser Arm auf und versucht den Takt zu finden. Ich bn uebergluecklich bei der Hochzeit am Samsatg in der ersten Reihe Singen und Tanzen zu duerfen. Im Anschluss gehe ich mit den Chormaedels noch den Mais wiegen. Fuer die Fahrt am Sonntag muessen jene die nicht genug Geld haben mit Mais bezahlen.  Ich trage etwa 10 Dumla auf dem Kopf und versuche moeglichst elegant zu schwanken. Waehrend Flora sich ihre Lachtraenen abwischt, bekomme ich das Kind von Edina zum Probetragen. Ganz klar die beste Methode sich mit Kind frei zu bewegen. Goodi ist zwar am Anfang etwas kritisch ob ich ihn auch richtig halte,aber dann ist er ganz zufrieden. Morgen geht es wieder in die Klinik und dann zum Singen. Werde mal erfragen ob ich in die zweite Stimme wechseln kann. Heute bei einer schoenen Eimerdusche habe ich meine Badewanne etwas vermisst. Aber nur kurz. Karibu sana.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Der Alltag schleicht sich ein.

Die Tage vergehen doch recht schnell in Kigonsera. Es ist sogar so, das man kaum Zeit hat seine Waesche zu waschen. Da wir am Wochenende mit dem Chor 2 Auftritte haben, proben wir nun jeden Tag. Also gehe ich nach der Arbeit in die Kirche um zu  Singen. Es hat sich etwas veraendert gestern. Als ich in der Kirche vor mich hin schlafe, faellt mir ein Gerausch auf welches ich nicht kenne. Es ist ein leichts trommeln auf das Kirchendach. Nach genauerem denken faelllt es mir ein. Es ist Regen. Es regent nun den ganzen Tag und wird auch kaelter. Allerdings nur voruebergehend. Die Arbeit in der Klinik veraendert sich nun etwas. Ich bin nun dabei die Medikamente zu ordenen und in die Schraenke Schubladen und Faecher zu bauen um etwas Ordung in das Geschehen zu bringen.Heute war ein Tag im Op. Wir haben Sectios gemacht und eine Nabelhernie. An die Form der Narkose muss ich mich nun doch erst noch gewoehnen. Das Singen im Chor bring nette Bekanntschften mit sich. Da ist z.B. Dennis. Lehrer in einer Schule. Er fragt mich ob ich nicht Form 5u6 unterrichten moechte im Intimgeschehen. Als Krankenschwester wuerde sich das ja anbieten. Ich freue mich darauf. Als ich etwas genauer nachfrage, stellt sich heraus das es sich um die Jungenschule handelt und die Schueler so um die 20-23 Jahre alt sind.  Ich werde mir ein gutes Konzept ueberlegen muessen. Das beste am Tag war wohl das eine Mutter nach 4 Schwangerschaften endlich ein lebendes Baby bekommen hat. Einen kugelrunden Knopf mmit schwarzen Wuschelhaaren. Ich haette den auch behalten.

Montag, 30. September 2013

Erste Nachtschicht- oder Ammenschwester.

Die erste Nacht steht bevor, ich werde mit meiner Lieblingsschwester eine Nachtschicht machen, um mich besser einarbeiten zu koennen. Als ich zum Dienst komme, haben wir eine Frau in den Wehen liegen . Wir machen einen Rundgang und ich spritze ein paar Kinder. Dann geht es zu der Schwangeren. Ich darf wieder untersuchen und es wird wohl noch eine Weile dauern. Ein par Stunden spaeter kommt noch eine zweite Frau dazu welche ihr 6 Kind bekommt. Meine erst,e eigene Patientin. Die Geburt geht relativ schnell. Ich helfe der Mama etwas als der Kopf kommt und dann hab ich schon den kleinen Mann im Arm. Ich darf selber abnabeln und schaue noch nach der Plazenta. Dann wird der Kleine vermessen und gewogen. Ein Prachtkerl. Ich frage die Mutter wie er den heissen soll. Es ist ein Josepho. Unsere andere Dame macht in der Zeit nur wenig Fortschritte. Es ist kein normaler Vorgang und so beschliesst meine Schwester den Arzt anzurufen. Wir werden eine Sectio machen. Die Sonne geht schon langsam auf. Ich bereite die Patientin vor und sie kommt in den Op. Wir machen eine Narkose mit Ketamin und Valium. Die Patientin atmet selbe,r und ich schaue mich etwas um.Irgendwie erheitert mich etwas, ich bin mir nur noch ncht sicher was es ist. Das Kind ist schnell da. Die Lady ist ziemlich klein und will noch nicht so richtig atmen.Wir geben etwas Sauerstoff und saugen die Kleine mit einem Handsauger ab. Ich wiege und messe Sie. 2100 Kg. Die Dame wird in Kangas gewickelt und ich nehme sie zu mir. Waehrend ich mit dem Kind kuschel beobachte ich die Op und dann faellt mir ein was mich so erheitert. Ich stelle mir den Dr. Uli H. vor. Hier waere genau seine Spielwiese. Keine nervige Ueberwachung. Nichts. Und dann  der Dr. 8 Stiche vom Nabel nach unten. Ja da wuerde der Uli sagen: Mensch 8 Stiche? Mit dem Faden koennte ich 16 machen. Kein Tubus, zur Not ein Guedel und der ist fuer alle. Der Arzt holt mich in den Op zurueck und fragt was ich denn morgens um 6 so lustig finde. Ich sage einfach weil der Strom ausgefallen ist las er schneiden wollte. Aber das Sonnenlicht hat zum Glueck ausgereicht. Ja und uebrigens liebe Gynis, den Weichmacher gibt es hier natuerlich auch nicht. Nach der Op kommt die frische Mama in eine Ecke und die frische Oma sitzt dazu zum ueberwachen. Muede gehe ich heim. Nach einen Mittagsschlaf geht es zur Chorprobe. Diese Woche jeden Abend da wir am Wochenende auf einer Hochzeit singen werden. Was hier von den Schwestern geleistet wird ist nur zu bewundern. Auch der Arzt macht alle Ops welche eben anstehen. Wir machen eine Abschlussrunde und schauen uns alle Patienten nochmal an. Ein kleiner Junge von einem Jahr ist am Morgen leider seiner Krankheit erlegen.Es war eine lange Nacht doch ich habe mal wieder viel gelernt und bin jetzt Ammenanaesthsieschwester.